)as Palais Ferstel, das Palais Horrach und das
Iinspalais Hordegg stellen bedeutende bouge-
chichtliche Obiekte und die Freyung einen der
chönsten Plätze der Wiener Innenstadt dar.
Zusammen bilden sie eines der bedeutendsten
Ensembles Wiens. Allerdings bieten sie gegen-
värtig dem an Denkmalschutztragen und an
iistorischer, „aktiver" Architektur Interessierten
rinen wenig attraktiven Anblick, wie dies auch
nehrmals in jüngster Vergangenheit durch die
Aassenrriedien der Öffentlichkeit dargestellt
vurde. Die Bauwerke sind zwar zum Teil denk-
nolgeschützt, es kann allerdings im Sinne eines
ikliven Denkmalschutzes nicht genügen, histori-
che Gebäude im Zuge eines administrativen
lertahrens bloß unter Denkmalschutz zu stellen,
ie aber im übrigen als „unbelebte Denkmale",
llS „architektonische Grabsteine", ohne Zweck
incl Inhalt, ohne aktives Leben also, dem Ver-
all preiszugeben. Die Palais auf der Freyung
vürden, wenn in Zukunft nicht rasch etwas ge-
an wird, ein derartiges negatives Beispiel dar-
tellen.
Jnter Berücksichtigung des Denkmalschutzes, der
Erhaltung der historisch wertvollen Bausubstanz
und unter Einbeziehung der für die Innenstadt
ormulierten Zielsetzungen einer verkehrsormen
lone werden nunmehr nach umfassenden Stu-
lien für das Gebiet Schattengasse, Freyung,
terrengasse, Strauchgasse städtebauliche und
erkehrstechnische Vorschläge sowie Vorschläge
ür eine Revitalisierung der historischen Bauten
orgelegt.
)ie Werte historischer Substanzen für den ein-
elnen und tür die Gesellschaft liegen auf ver-
chiedenen Ebenen, dies gilt im besonderen für
Iie historischen Stadtkerne der durch Jahrhun-
Ierte gewachsenen Städte. Ohne Zweifel trägt
las Interesse an historisch gewachsener Archi-
ektur - abgesehen von der baukünstlerischen
ledeutung - auch emotionale Elemente. Die
Verbundenheit mit der Vergangenheit, die Freu-
le an guter Gestaltung, künstlerische Architek-
ur und harmonisch ausgewogene Umwelt sind
vesentliche Elemente, die dem Faktor „Lebens-
iualität" zuzurechnen sind. Dieses Interesse ver-
nag bisweilen auch nicht die Gefahr auszuschlie-
Ien, daß es sich hier um sentimentale Bestand-
eile einer nostalgischen Modewelle handelt, ob-
iehoben von rationalen Bedürfnissen und Erwä-
iungen. Eine Analyse von Zielen und Maßnah-
nen, die der Erhaltung von historischen Stadt-
zernen dient, ist im Prozeß der vielfältigen An-
orderungen mithin erschwert.