Rückführen der Arkadenfronten im Innenhof auf
den originalen Zustand, wobei einerseits Aus-
mauerungen der Bogenfelder im westlichen Teil,
andererseits Glasflächen in Holzkonstruktionen
in der östlichen Arkadenfront entfernt werden
mußten.
Der unter den Erdgeschoßarkaden vorhandene
Brunnen wurde als typisches Salzburger Innen-
hofmotiv instand gesetzt.
Trotz beachtlicher Mehrkosten wurde eine an
das frühere Grabendach angelehnte DachausbiI-
dung auf Empfehlung der Salzburger Altstadt-
erhaltungskommission angefertigt.
Die aufgefundenen, zahlreichen Konglomerat-
steingewände an Türen und Fenstern mußten
nur zu einem geringen Teil ergänzt oder aus-
gebessert werden.
2. Die Sanierung des Hauses Waagplatz 2 geht
im Gegensatz zum Teil Waagplatz 'Ia auf rein
private Initiative und gemeinsame Anstrengun-
gen von Bauherrn und planendem Architekten
zurück. Es ist gelungen, an einem desolaten,
zum Teil mit Mauerrissen durchzogenen und in
seinem Komfort völlig überholten Altstadthaus
eine musterhafte Restaurierung des Obiektes
durchzuführen. Es stellt ein gutgelungenes Bei-
spiel einer echten Revitalisierung mit Umwid-
mung zu einem Gastgewerbebetrieb dar.
Folgende Arbeiten waren notwendig:
Um den Durchgang zum Haus Waagplatz "la
von dem geplanten Restaurantbetrieb zu tren-
nen, mußte durch den Seitentrakt an der Dölle-
rergasse 2 ein neuer Zugang in den Hof ge-
schaffen werden. Dadurch war es möglich, das
Objekt ohne Störung auf Grund bisheriger
Durchgangsrechte neu zu konzipieren.
Die Hausteile zur Döllerergasse hin mußten
durch eiserne Schließen verhängt werden, um
die hier aufgetretene Ausbauchung der Außen-
mauer zu unterbinden.
Zu dem im Erdgeschoß etablierten Restaurant
wurden die beiden Kellerräume mit ihren hohen,
schweren Tonnengewölben aus exakt behaue-
nen Konglomeratquadern in den Gastbetrieb
miteinbezogen.
In einen vorhandenen Lichtschacht wurde ne-
ben Lifts die komplette Vertikalversorgung an
Installationen eingebaut, wodurch ein Durch-
stoßen van Gewölben im Inneren des Hauses
verhindert wurde. Die vorhandenen Konglome-
ratgewönde der ehemaligen Lichtschochtfenster
wurden bis zum Fußboden verlängert und die-
nen nun als Türumrahmungen der Lifttüren.
Die Verbindung zu den oberen Geschossen war
deshalb besonders erwünscht, weil das Dachge-
schaß zusätzlich als Restaurant dienen sollte.
Auch hier wurde ein alten Stichen nachempfun-
denes Grabendach anstelle eines formlosen Un-
getüms aufgesetzt. Durch die Ausbildung der
nach Süden abgewalmten Dachflächen des Gra-
bendaches aus spiegelfreiem Thermoglas wird
von hier aus ein guter Blick auf Altstadt und
Festung gegeben sein. Während des Planungs-
stadiums hat dieses „Glasdach" zahlreiche Pro-
teste hervorgerufen. Es bleibt abzuwarten, wel-
chen Eindruck die Glasfläche nach der in Kürze
zu erwartenden Eröffnung auch dieses Restau-
rantteiles im Gesamtbild der Außenerscheinung
bieten wird.
Bis auf wenige und vor allem nicht entschei-
dende Änderungen wurde der historische Zu-
stand im Inneren völlig wiederhergestellt. Hiebei
konnten zum Teil wichtige Fakten für Rück-
schlüsse auf die Baugeschichte aufgefunden wer-
den, wie zum Beispiel die Kellenstrichverfugung
des mittelalterlichen Bruchsteinmauerwerkes im
Bereich der Stiegenhaushalle im ersten Ober-
geschoß. Zahlreiche später eingebaute Zwischen-
wände mußten entfernt werden. Schwere Schä-
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