b Abb. in eigenem lateltell. bei-
stecktes Abbildungsverzeichnis mit
dkommenlaren und Literaturhin-
isen. Ln.
r Landeskonservator von Kärnten ist nicht
- ein gründlicher Kenner des Gurker
rries. seiner Geschichte und der Gschichte
ier Erforschung. er bßitzt in hohem Mal}
:h die Fähigkeit. sein Wissen in einer
qemeinverstündlichen und dennoch wissen-
aftlich einwandfreien Art darzubringen.
rl dieses Buches ist ja. den nichtprofßsio-
len Kunstliebhaber auf den Besuch des
inumentes vorzubereiten und ihm auch
legenheil zu geben. nach erfolgtem Be-
h das unmittelbar Gsehene und Erlebte
rekopitulieren und wisserismüftig zu unter-
uern. Hartwogner löst seine Aufgabe so.
3 er im Textteil eine ausführliche Be-
relbung des Domes gibt. die sich nicht an
i topographischen estand. sondern an
l geschichtlichen Entwicklungsablauf hält
1 damit den Dom ols etwas Gewochsenes
steht. das nur aus seinem Werden heraus
aßt werden kann. Selbstverständlich geht
rtwagner schon in diesem Teil auf die
dem Bau verbundene Problematik ein.
werden die verschiedenen Ansichten über
Dotierung der berühmten Fresken der
stempore konfrontiert. die ältere. von
imschitz stammende. die den Zyklus in
unmittelbare Zeit um 1220 ansetzt und
jüngere. FrpdVsche. die mit dem Zeit-
atz um nicht weniger als vier Jahrzehnte
aufgeht; Hartwagner entscheidet sich für
Frodl'sche Auffasung. ohne jedoch in
ien Argumenten überzeugen zu können.
:h die Photographien des Bandes stammen
t Hartwagner. Es sind im großen und
izen keine "schönen" Photos im land-
figen Sinn. wie wir sie aus Tausenden von
wlüren lllustrotioriswerken kennen. dem
'or kommt es richtigerweise darauf an.
i Beschauer im Großen wie im Kleinen
bestimmten Aspekten vertraut zu machen.
dann in dem handlichen. praktischen
heft milden Bilderlauterungen ausführlich
gelegt werden. Im Gegensatz zur histori-
en Darstellungsweise des einleitenden
les halten sich Tafelteil und Kommentar
die organische Erstreckung des Baus
i West nach Ost. wobei an den Schluß
Einzelmonumente gestellt sind. Den Bild-
nmentaren sind reichliche Literaturhin-
ise hinzugefügt.
nit ist das vorliegende Buch ein sozusagen
hrschichtigesWerk.wissenschaftlichenAna-
iie einer Kathedrale" und erweiterter
mführer zugleich. Da die Monumenta-
tllkation von Ginhart-G 'mschitz längst
griffen ist. wird die Arbeit Hartwagners
;ti von dieser Seite her einem dringenden
tarf gerecht. Köller
)ert FeuclttmltlllrlWiltialm Mrazek, Bie-
'meier in Österreich. Mit 120 Bildtafeln.
am 24 in Farben. Forum-Verlag.
ichtrnüller behandelt in drei Abschnitten
"Architektur zwischen spdtbeirdek und
dermeter" (leider stimmt das "zwischen"
sehr. den bürgerlichen WahnhauSbaU
ibt der Autor schuldig. obwohl die Be-
Ffsverblndung Biedermeier und bürgerlich
ner wieder betont wird). ganz kurz die
astik in der ersten Hälfte da 19. Jahr-
iderts" und die "Malerei". Diesem Teil
tört die ganze Liebe und Zuneigung des
"fassers. In viele differenzierte Abschnitte
gespalten ist hier eingehend das Ge-
ehen in der Malerei vom letzten Viertel
18. bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts
"gestellt und mit reichem Bildmaterial
egt.
:ht unwidersprochen darf bleiben. wenn
einleitenden Kapitel die Rede ist von
Evolution des Klassizismus und der Ro-
ntik" oder von "zügellosen Auschrei-
gen des Rokako". oder wenn behauptet
d: ..ln Österreich konnte sich kein Rokoka
falten. in Österreich kam es auch zu
rier revolutionären Erhebung." Die künst-
sche Evolution dieser Zeitspanne -1B. und
Jahrhundert - geht so gemächlich Schritt
Schritt vor sich. daß Ausdrücke wie
iolution und zügellose Ausschreitung das
J der Kunstentwicklung völlig verzerren.
loko und blutige Revolte in einen Topf zu
rühren. paßt doch höchstens für ein
ernlibretto.
zweiten Teil des Buches - der weitaus
heitlicher und geschlossener wirkt -
ildert Mrozek das österreichische Kunst-
idwerk des Biedermeier: Mobiliar. Por-
dn. Glas. Metallarbeiten. Teppiche.
utticher als im ersten Teil wird hier der
terschled zwischen den materiellen Nöten
Kriegszeit und den gedeihlichen Frie-
isjahren klar. Eindrucksvoll ist die Schil-
ung bürgerlicher Wohnkultur und der
schiedenen Sparten des "vaterlandischen
ßstfleißes" und seiner Förderung.
r sich über die oben genonntenMaterien
irmieren und einen raschen Uberblick
vinnen will. wird sich stets gerne dieses
hs bedienen. in dem er das geschriebene
irt durch sorgfältig ausgewählte Ab-
lungen illustriert findet. lgnaz Schloser
uESChICflte der Auiiinoung una Ausgrabung
prominenter Ruinenstätten und liefert darüber
hinaus einen Uberblick über den Stand der
Forschung bis in die Zeit vor etwa 10 Jahren.
Genaue Beschreibungen der Komplexe und
- wo notig - Schilderungen der histori-
schen und kulturgeschichtlichen Voraussetzun-
gen machen das Werk als Lektüre für inter-
sierte Laien besonders empfehlenswert. um
so mehr. als sich der Verfaser zumeist älterer.
schwer zugün licher Grabungsberichte be-
diente. Behandelt werden die Indus-Kultur.
des Reich der Hethiter. der Turm zu Babel.
die Königssitze der Achämeniden, die pe '-
schert Kdnigsfeuer. Dura-Europos. die w -
stenschlöser der Ornaj den und die Abbasi-
denresidenz Samarro. Der Aktualitdtswert
der einzelnen Kapitel ist sehr verschieden.
am wesentlichsten sind wohl die drei letzten
Abschnitte. die sich mit Problemkomplexen
befasen. die noch nicht von der archäolo-
gischen Sensationsliteratur aufgegriffen und
ausgebeutet wurden. Koller
Raclani-Warknlonograpltierl zur bildenden
Kunxt: Verrocchio und Leopardi. Das
Reiterdenknial des Colleoni (Ein-
führung von Christian Adolf lser-
meyer). Arnold Böcklin. Pan (Ein-
führung von Georg Schmidt). Geor-
ges Braque. Slilleben rnit Violine und
Krug (Einführung von Hans Platte)
Alle Bändctten der seit einigen Jahren er-
scheinenden Serie sind nicht nur mit einem
lllustrationsteil von 1b Abbildungen. sondern
vor allem auch mit einem umfassenden bi-
bliographischen Apparat ausgestattet. sie
enthalten fallweise Wiedergaben von Quel-
lenschriften und auch mehr oder minder
umfangreiche biographische Abrisse. Ent-
scheidend i . daß jeweils nur ein Werk
(oder eine kleine Gruppe von Werken) be-
handelt wird. Das ist in einer Zeit. die einen
unersättlichen Hang zur Verallgemeinerung
hat und anderseits im Zeichen der totalen
Uberfütterung mit optischen Reizen die Kunst
des intensiven Sehens und Betrachtens v tig
f) verlernen droht. von eminenter Wic
eit.
Die einzelnen Autoren gehen dn ihre Themen
von sehr verschiedenen Ausgangspositionen
heran. Die Abhandlung des Colleoni-Denk-
mols beginnt mit einer Analyse der städte-
baulichen Zusammenhänge und Gegeben-
heiten und betont besonders stark die histori-
schen Voraussetzungen. Die Schilderung der
.,Pan"-Gruppe innerhalb des Oeuvres von
Böcklin hebt mit statistischen Erwägun en an.
behandelt dann die mythologischen pekte
des Themas. um in einer äußerst tiefschürferi-
den Kritik der Kunst und der Persönlichkeit
des Malers zu münden. Braoues "Violine
und Krug" wird zunächst einer Formanalyse
unterzogen und dann als Glied einer Ent-
wicklungskette interpretiert g alle Autoren
aber bleiben streng bei der Sache und reden
nicht um den heilten Brei herum. Der wissen-
schaftliche wie didaktische Wert dieser Publi-
kationen ist gleich hoch. Koller
Statten das Geister Wien. die Stadt der
Musik. Von Emerlch Sctiaflran - mit
farbigen Aufnahmen des Verfassers.
1963 Urs Graf-Verlag Olten. Lau-
sanne und Freiburg i. Br.1ZO Seiten.
113 Abb.. eine beigefügte Schall-
platte. Ln.
Emerich Schaffran. 1962 im Alter von 79 Jah-
ren verstorben. war ein in Wien wohlbe-
kanntes Universaltalent. dm sich vornehm-
lich als Kunsthistoriker und Experte. aber
auch als Maler betätigte. Vorliegends post-
humes Werk ist gewissermaßen eine neue
Facette seiner Vielseitigkeit und -gesichtig-
keit. stellt es doch die Arbeitsprobe nicht
nur eines Kulturhistorikers, sondern auch
eines Photographen dar. Tatsächlich sind
auch die hübschen Bilder das Bste an dem
gut ausgestatteten Buch. das textlich koum
mehr ist als ein Sammelsurium von Abge-
schriebenem, Allzukonventionellem. Klischee-
haftem. Die Tatsache. daß viele Quellen-
schriften im Original oder in oft sehr weit-
gehenden Transskriptionen in modernes
Deutsch zitiert sind. verma an diesem eher
negativen Ur1eil nicht vie zu ändern. da
dise Quellen zumeist nicht genannt sind
und sich die Wiedergabe der betreffenden
Stellen daher jeglicher Kontrollierbarkeit
entzieht.
Wetters ist an dem Buch eine außerordentlich
ungute deutschnational-chauvinislische Ten-
denz zu tadelrt. die die Vermutung nahelegt.
das Manuskript könnte bereits zwei Jahr-
zehnte vor seiner Drucklegung in wesent-
lichen Teilen abgeschlossen gewesen sei
Auf Seite 15 schreibt der Autor z. B E
Blick in Wiener Adreßbücher um 1B zeigt
bereits das rapide Zunehmen slawischer Per-
sonennamen. Obwohl dise Zuwanderer
später ganz verwienerten und dann nur
mehr ungern an ihre slawische Herkunft
erinnert werden wollten. bedeutet das für
das urtümliche. bajuwarisch-fränkisch auf-
gebaute eilte Wien keine glückliche Ver-
änderung . . ." Solche Sentenzen klingen ver-
da_mmt nach 1943 und nicht nach 1963i Auf
Seite 8 und 9 stellt S. mit Bedauern fest. dall
Das Buch umfaßt den Zeitraum von etwa
1650 bis 1850. Zu dem. was nachher ge-
schah. meint S. im Vorwort: "Alle diäe
späten Kunstformen aus dem letzten Drittel
des 19. Jahrhunderts vermochten das Ge-
samtbild der Wiener geistigen und künst-
lerischen Kultur auß rordentlictt zu be-
reichern. das Grundsät iche hingegen wurde
nicht mehr verändert. Kein Wunder. was
hätte ein Schaffran auch zu Künstlern wie
Hoffmonnsthal. Schnilzler. Kokoschka. Schie-
le. Schönberg. Berg. v. Webern und Hauer
oder zu Wissenschaftern wie Sigmund Freud
schon zu sagen gehabt. . .
Die beigefügte Schallplatte mit Musik von
Cßti und Fux ist nicht nur nach der Lektüre
des Buchs ein wahres Labsal. Köller
C. BonczlK. Giiik, Harerider Porzellan.
Pannonia Verlag. Budapest. 1962
Ein kleines liebenswürdiges Buch über eine
Porzellan-Manufaktur, deren Leben begann,
als großen Manufakturen schon der Tod
ini Nacken saß. In der Hauptsache ist es
auch gleichzeitig die Gschichte eines Por-
zellan-Besßsenen A Maritz Farkashazi
Fischer. Die Autoren sagen sehr treffend:
..ven entscheidender Bedeutung war. daß
Herend sich aufdie Reproduktion verlegte . . .
ferner, daß er die imitierteri Muster und
Verzierungen zu variieren und umzuge-
stalten verstand." o ..Die Nachahmungen
erstreckten sich nicht nur auf Formen und
Verzierungen. vielmehr war Herend immer
bestrebt. auch das Porzellan und die Glasur
des Originals so gut wie möglich zu treffen.
daß man ruhig behaupten kann. Herend Set
auf dem Gebiete der Imitation unerreicht
geblieben." 44 vorwiegend farbige Abbil-
dungen. lgnoz Schlosser
Franz-Kafka-Gedankblatt. Anläßlich der
80. Wiederkehr seines Geburtstages
dnn 3. Juli 1963. Mit Illustrationen
von Hans Fronius. Redi iert und tier-
gestellt von den Le rlin en des
4. Jahrgonges der Druckerei Brüder
Rosenbaum. Wien
Daß diese: schmale Heft drucktechnisch und
ausslcittungsmäßig hervorragend geraten ist.
rnuß beinahe als Selbstverständlichkeit an-
gesehen werden. Seit über einem Jahrzehnt
legt die angesehene Druckerei fast alljährlich
Leislungsproben ihres Nachwuchses vor und
leistet damit vorbildliche pädagogische Ar-
beit. Das Heft enthäll zwei Leseproben aus
Kafkas Werk. die Parabel ..Vor dem Gesetz"
und die beklemmend sachliche Beschreibung
des Un-Wesens Odrodek. welche den Titel
,.Die Sorge des Hausvaters" trägt. Bio-
graphische Daten zu Kafka leiten die Publi-
kation ein. eine Kurzbiographie von Hans
Fronius beschließt sie. Fronius selbst. der mit
sechs lllustrationen (Originale im Besitz der
Atbertino) vertreten ist. erweist sich neben
Kafka als kongeniale Persönlichkeit. Köller
Öutarroicliisclto militärische Zeitschrift. He" 5,
1963. rinz Eugen von Savoyen zur
300. Wiederkehr seines Geburtstages
ewidmet. Beigelegt: Sonderheft H63.
irol 600 Jahre bei Österreich
Das Prinz-Eugen-Heft kann nicht hoch genug
gerühmt werden. zumal die beiden Gedächt-
nisausstellungen im Heeresgeschichtlichen
Museum und in der Österreichischen Galerie
rein vom Umfang her der Bedeutung des
Geehrten nicht annähernd gerecht werden
(man braucht sich nur der Prinz-Engen-
Ausstellung 1933 zu erinnern). Generalstaats-
archivar a. D. Rudolf Kiszling. der Neslor
der österreichischen Militärwissenschafler.
leitet das Heft mit einem Beitra über Eugen
als Feldherrn ein. der Bonner Historiker Max
Broubach weiß lnteressants über die Ge-
heirndiplomatie des Prinzen zu berichten.
Johann Allmayer-Beck steuerte den uns am
wesentlichsten erscheinenden Beitrag des
Heftes ..Prinz Eugens Erbe" be" Integrität.
Generosität und Loyalität sind es. die gerade
heute der historischen Erscheinung des
Prinzen ihre besondere Facette geben.
Walter Hummelberger berichtet gründlich
und erschöpfend Über das kaiserliche Heer
zur Zeit Eugcns. Franz Gall beschreibt das
äußerliche Bild der kaiserlichen Armee
jener Zeit. Ludwig Jedlicka hat die Mühe
auf sich genommen. die Gedöchtnisstätten
dn Eugen in Österreich zusammenfcßsend zu
beschreiben. Miklos Horvath. der Leiter der
ungarischen Kriegsarchivdelegation in Wien.
referiert über die gegenwärtige un arische
Auffassung des Prinzen und seiner . das
Italienische Kulturinstitut vermittelte eine
Aufstellung der Erinnerungsstücke an Ei! en
in Italien. während der Beitrag von urt
Pebal sich mit den Quellen zu Eugen im
Wiener Kriegsarchiv befaßt. Ein Referat über
Prinz Eugen und die Landkarten seiner Zeit
(Rabensteiner) und eine umfangreiche Li-
teraturübersicht zu Eugen (seit 1945) be-
schließen das schon ausgestattete und be-
bilderte Heft, in dem lediglich ein einziger
Aufsatz deplaciert wirkt. nämlich Robert
lngrims allzu journalistischer Vergleich
Eugens mit de Gaulle. Köller