die vor allem bei den großen Gesamtkunst-
werken der Barockzeit Verwendung fandll.
Alle Künste, Architektur, Plastik, Malerei und
Innendekoration, bedienten sich dieser Form-
elemente, um das einem Auftrag zugrunde
liegende Konzept zu realisieren. Diese Kon-
zepte waren immer so gehalten, daß sie eine
organische Einheit darstellten. Sie waren
schriftlich niedergelegt 13. Die Verfasser waren
zumeist Theologen, Historiographen, Poeten,
in seltenen Fällen auch ausübende Künstler M.
Die Concetti waren Produkte der Argutezza 15,
eines kombinatorischen Vermögens von
größter Scharfsinnigkeit und geistiger Be-
hendigkeit. Sie wurde als die bedeutendste
Kraft des Intellektes angesehen. Die Argutezza
bedurfte nicht des „Beweises", sie verhielt
sich niemals diskursiv. Mit denkerischer Kühn-
heit wagte sie mit Hilfe der Bilder die ver-
wegenen und überraschenden Gedanken-
sprünge vom Einzelnen aufs Ganze, vom
Kleinen zum Großen und umgekehrt. Im
Concettismus 16 triumphierten die Argutezza
und die Metapher, war das Bild stärker als
der Sachverhalt, war ihm übergeordnet, wur-
den allein die Linien des Bildes perspektivisch
verlängert. Diese metaphorische DenkformW
galt nicht nur für den „Conceptus pingendi"
des Malers, sondern in gleicher Weise auch
für die Concetti der Poeten und Theolo-
genlß.
Seit der Antike wurden nach dem Concetto
„ut pictura poesis 4 wie die Dichtung so
die Malerei" - metaphorische Bildformen ge-
braucht und entwickelt 19 (Abb. 1, 2). Seit Be-
ginn des 16. jahrhunderts wurde die typologi-
hunderts fügten zahlreiche neue Bilder hin
häuften, steigerten und errichteten ein h
archisch geordnetes Bildersystem, das
Daseinsbereiche umfaßtelß. Sich über g
Europa ausbreitend, fand der Concettisr
im spanischen Gongorismus, im italienisci
Marinismus, im französischen Preziösent
und in der schlesischen Dichterschule sei
literarischen Niederschlag, in den monum
talen Repräsentationsbauten profaner l
monastischer Auftraggeber und deren A
schmückung jedoch seine künstlerische A
gestaltung. Dieses Bilderwesen des Concel
mus, das seine Wurzeln in der heidnisc
Antike und im christlichen Mittelalter ha
war der Triumph eines bilderschaffenden X
standes, der die Schaffens- und Erleb
disposition des barocken Zeitalters
stimmte.
Die bildlichen Formelemente des künstl
schen Concettismus waren vom 16. bis z
18. Jahrhundert konstant geblieben. An
Stilwende von der Renaissance zur Barock
bedeuteten sie für die bildenden Künstler
neues inhaltliches und formales Gestaltur
mittel. Mit beiden Händen griffen sie dan:
um mit Hilfe der Abbilder der realen Welt
Sprung in die Fiktion zu wagen, „wo
Horizont am Ende sich mit Wolken und
Himmel krönt, wodurch er die Einbildur
kraft nach sich zieht" (Calderon), zu
offenen Himmeln und Gloriolen der baroc
Deckenmalereien 11.
Die neuen bildlichen Formelemerite für
Künstler waren in zahlreichen Druckwer
zur Hieroglyphik, Emblematik und lkonolr
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