rie dritte Fiigur ist die Allegorie der
Die Besprechung der einzelnen Alle-
folgt hier der Anordnung Engel-
legoric der Hoffnung ist in ihrer auf?
Haltung, der Gebiirde ihrer gehobenen
und dem offen in die Ferne gerichteten
n Bild der Zuversicht. Hinter ihr liegt
ker, uraltes und oft einziges Attribut
Tugend. Auch Ripa nennt ihn als Bei-
seiner zweiten Variante der Speranza 6.
dler auf dem Anker schaut „zur
. lir scheint in bildlichen Darstellungen
nicht als ihr Attribut bekannt zu sein,
der Literatur ließ sich nur im „Mundus
icus" des Andreas Picinelli bei der
i Deo ein Beispiel dieser Beziehung
. Für die lknn des Emblems, die durch
l brechende Sonne, dürfte die „Spes in
eliura" des Andreas Alciatus Vorbild
n sein. Sie ist dort Hintergrund eines
.hls F. Das Lemma belehrt: „ln kurzer
Der Glanz erfreut." e, Altrestament-
ileichnis belohnter Hoffnung ist Daniel
Löxvengruhe. Oben steht: „Hoffnung
ht zu schanden werden. Röm. V. 5."
Figur hat nur den Anker als Attribut
itzt sich symbolisch sinnvoll 7 auf
ihn; ihr Kopf und ihr Blick sind vertrauensr
vnll zum llimmel gerichtet. Für die Kompo-
sition war der Bewegungsrhythmus der Figur
Engelbrechts maßgebend, der mittels eines
kräftigen Kontrapostes und der räumlichen
Drehung der Figur äußerst bewegt gestaltet
ist. Aufgenommen sind außerdem Gewand-
motive Engelbrechts, der gedrehte Stoffgiirtel
und die Faltenzüge über dem vorgesetzten
Bein, obwohl die Gestalten verschieden ge-
kleidet sind - diese Verwendung einzelner
Motive Engelbrechts läßt sich bei fast allen
Skulpturen feststellen, so daß in der Ber
sprechung der folgenden Allegorien nur kurz
darauf hingewiesen wird. Die „Hoffnung" ist
mit einem Diadem in M uschelfnrm geschmückt,
das auch andere „Tugenden" Brauns anstelle
des Reifendiadems der Vorbilder tragen.
Engelbrechts „Geduld" sitzt neben einem
Amboß, „welcher vile Streich läßt auf sich
schlagen". Weitere Attribute sind ein Schaf,
Symbol von Sanftmut und Geduld, und 7 als
Schmuck ihres Kleides r- ein Herz im
Dornenkranz, Zeichen eines dornenteichen
Lebens. Fiir diese lkonographie scheint es
kein Analogon zu geben. Das Emblem da-
ANMERKUNGEN 4 10
' h" I-MRaSIOJJnJnr-r-t; KukxPxuiglVälälß. 7 (icrlSthiH:
Kuks. Dir Tugr-ruit-rr und Lrnlrr. Zlstlir. hau-Ä. Juli 191,1, s. 11.
ß Friedrich Schult: Der Augsburger Kupfcrsicclicr und Kunst-
vcrlr r-r Martin Engclbrt-dat. Augsburg 1924. s. 12a.
Nr. .616 r 21.39.
ß Cesan: Ripa: Nova lconulugia. lhzdtm 161a. Diese Ausgalw
wird hier ZlHCH. wenn es mcht JlhlCfS Jngvxgrläcn ist. ohne
Angabe von Scxicnzahlcn, .11 uu- alphabt-usthv Antirdnung
das Narhschlagcn einfach gestaltet.
gegen mit der lkon des sich unter dem von
Boreas herabgeblasenen Sturmwind biegenden
Schilfes ist ein bekanntes und weitverbreitetes
Bilderrätsel; sein Lemma lautet: „Das biegen
bringt siegen." Die Ikon veröffentlichte zuerst
in einer ausführlicheren Form junius Hu-
drianus in den „Emblemata" (1535) als Symbol
der Geduld". Callot hat sie dann in seinen
Emblemen für Maria (1664) in der gekürzten
Form verwendet, die Engelbrechts Vorbild
wurde und allgemein im 18. Jahrhundert
bekannt Als alttestamentliches
Gleichnis geduldigen Ausharrens gilt hier die
Unterwerfung Hiobs (Hiob I, Z1). Oben steht:
„Fasset Eure Seele mit (iedult. Luc. XXl.
39."
Brauns Allegorie ist selbstverständlich eine
Statue. Sie neigt sich zur Seite und liebkost
mit einer Hand - das Motiv Engelbrechts i
das Schaf, das sich an ihr emporreckt, die
andere Hand liegt auf ihrem Herzen. Auf die
Attribution eines Herzens und des Ambosses ist
verzichtet. Aber die Hiobsgeschichte fand, in
gedrängter Komposition, auf einer Relieftafel
vor den Füßen der Figur Aufnahme. Vom
Vorbild wurden außerdem zwei Älotive
war 10. i
' Philippn Pinnrlli: hiundtxs Symlmliuß. t ulunmt" Agnppm-u
168A).L1b.lV.L p.v111. Nr. 1:3.
1 Andreas Alcutu mblcmllz. Lugdiamlnl um, s. m.
v junius Hzdriznus: Emhlcmata. Anlvlcrpcil ms.
Nr. XLIII.
w J. Licure: J. J. Czllot. T. in. Pans iv Nr. A5. f Real-
lexikon zur deutschen Kunstgeschirht . , sp. 1-10, Abb. 4.
Frcskobildrhen w" N. Siuber mit dem Spruth "Humilltaw
rm grauem". Munrht-n Prrlarh 17m
in