men wirken lassen, in der Figu-
ralen Kunst den Seelenaus-
druck des Heiligen und Wür-
digen gefordert; sonst war
dem Künstler aber vollkom-
men freie Hand gelassen, wie
er den Hauptideen Ausdruck
geben und mit welchen Mit-
teln er die Gefühle des Er-
habenen und Weihevollen im
Beschauer erwecken wolle.
Ausgeschlossen sollten nur un-
mittelbare Kopien oder Nach-
empiindungen sein."
Wenn hier manches viel-
leicht an Altes gemahnt, so ist
das weniger die Form als
ein guter, gediegener Geist,
der aus Altem spricht und auch
hier zum Ausdrucke gelangt.
Wir müssen dem Künstler
danken, der ein solches Werk
entworfen, aber auch dem
Goldschmiede, der es mit sol-
chem Feingefühl und Ver-
ständnis - und zuletzt auch
mit verhältnismäßig geringen
Mitteln durchgeführt hatf
Wir müssen aber auch dem
Besteller Dank sagen, der
Gelegenheit gab, österreichi-
scher Kunst im Mittelpunkte
katholischen kirchlichen Le-
bens ein solches Denkmal
liebevoller Hingabe an einen
erhabenen Zweck errichten
zu können.
Die Reliquiare bestehen
aus vergoldetem Silber mit el-
fenbeinernen Säulen; die Säu-
" Die reizvollen Stickereien im In-
nern der Reliquiarz wurden in der Ersten
Wiener Produküvgenossenschaft der Ab-
solventinnen der k. k. Kunstsrickereischulen
ausgeführt.
Rellquiar mit einer Reliquie des heiligen Clemens Maria Hoflbauer,
aus vergolderem Silber mit Elfenbeinsäulen und Edelsteinen,
nach Entwurf des Architekten Dr. Karl Holey ausgefühn von
Franz Halder, ]uwelier und Goldschmied in Wien