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Volltext: Das Kaiserlich Königliche Österreichische Museum und die Kunstgewerbeschule - Festschrift bei Gelegenheit der Weltausstellung in Wien, Mai 1873

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onsequent seine Stellung als Reichsinstitut 
im Auge behaltend, war das Museum, wie 
es schon mit diesem Theile seiner Thätig- 
keit weit über die Grenzen eines localen 
Wirkens hinausgriff', gleichzeitig auch darauf 
bedacht, an der Belehrung und Geschmacks 
bildung durch Anschauen so viel als mög 
lich alle Theile des Reiches participiren zu 
lassen. 
Dies geschah einerseits durch Veranstaltung eigener Filial- 
ausstellungen in den Kronländern, andererseits durch Beschickung 
von Industrie-Ausstellungen. Bei Auswahl der Gegenstände wurde 
selbstverständlich vor Allem auf diejenigen Industriezweige Rück 
sicht genommen, welche in den betreffenden Gegenden gepflegt 
werden oder für deren Pflege mindestens die Bedingungen vor 
handen sind. 
Die erste Filialausstellung fand in Leitmerit\ (in der 
bischöflichen Residenz) in den Monaten September und October 
1865 statt, und zwar mit so gutem Erfolge, dass das bei derselben 
versuchsweise befolgte System auch für alle folgenden Ausstellun 
gen angenommen werden konnte. Das Museum hatte keramische 
Gegenstände, Webereien und Stickereien, galvanoplastische Nach 
bildungen von Metallgefässen, ferner Gypsabgüsse und Photogra 
phien gesandt, ferner verschiedene Industrielle veranlasst, sich zu 
betheiligen, sowie andererseits Adel, Klöster und Städte der Um 
gegend Kunstschätze aus ihrem Besitze beisteuerten. Während 
ihrer etwa einmonatlichen Dauer wurde die Ausstellung in Leit- 
meritz von weit über 6ooo Personen besucht, das Erträgniss 
gestattete, die dortige Oberrealschule mit geeigneten Gypsabgüssen 
zu versehen, und allerseits wurde hervorgehoben, in wie hohem 
Grade anregend diese Ausstellung gewirkt habe. 
Dieser günstige Ausfall des ersten Unternehmens ermunterte 
sowohl das Museum als die Freunde der Sache in den Krön-
	        
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