MAK

Volltext: Das Kaiserlich Königliche Österreichische Museum für Kunst und Industrie, 1864 - 1914

Hälfte des 16. und aus dem 17. Jahrhundert erworben worden; fie waren damals noch 
auf den Bügeln der Kronen befedigt, die die Stifterinfchrift tragen: Donum Regij 
Parthenonis Antistita Maria ä Spaur Comitissa Ao 1657. Seit dem Jahre 1891 find 
die Schmuckdücke von den Kronen abgelöd und gefondert ausgedellt. ln den Acht 
ziger- und Neunzigerjahren wurde eine kleine Sammlung von fpätrömifchen Email 
zieraten angelegt, unter welchen eine radförmige Scheibenfibel mit vergoldetem Grund 
und reichen Farben hervorragt. 1893 ilt das ältede Schmuckltück unferer Sammlung, 
ein kleines Diadem, mit einer Löwenjagd, erworben worden; es (lammt aus Eretria 
und gehört mit feinen Anklängen an den Dipylonltil in das 10.- 8. Jahrhundert v. Chr. 
ln den Neunzigerjahren hat man begonnen, Schmuckgegenltände aus dem Ende 
des 18. und Anfang des 19. Jahrhunderts zu fammeln und bisher eine anfehnliche 
Anzahl zufammengebracht. Hervorgehoben feien: eine Halskette mit Medaillons, 
Wachsboffierungen, ein eleganter großer Anhänger mit einem Rahmen in Goldfiligran 
arbeit und einer von Glas eingefchlofTenen breiten, perlenbefetjten Blumenvafe; Chate- 
lains von Bronze und Stahl; gegolfener Eifenfchmuck. ln den vorangehenden Jahren 
wurde vorwiegend der Volksfchmuck gepflegt. Ende der Sechzigerjahre war indifcher 
und malaiifcher, in den Siebzigerjahren hauptfächlich füdflawifcher, türkifcher und 
fiebenbürgifcher Schmuck angefchafft worden, dann bayrifcher und oberöderreichifcher 
und eine italienifche Kollektion von Cadellani; 1880 folgte chinefifcher Volksfchmuck. 
Diefer Grunddock wurde in den folgenden Jahren langfam vermehrt. 
Die erde Eintragung in das Spezialinventar für Emailarbeiten betrifft eine neuere 
chinefifche Vafe, die man um 500 Gulden erdanden hatte. Die nächlten Nummern aber 
betreffen vorzügliche rheinifche Grubenfchmelzplatten, die von einigen Reliquien 
fehreinen herllammen dürften und aus der Effinghfchen Sammlung in Köln gekauft wurden. 
Im Jahre 1866 wurde eine deutfehe Grubenfchmelzplatte mit Kruzifix gegen ein Stück von 
einem kleinen romanifchen Leuchterpaar eingetaufcht. Die erde Schmelzmalerei id 1868 
erdanden worden: ein Salzfaß von Leon Courtois, mit einem weiblichen Porträt in der 
Schale und Fides, Spes und Charitas am Fuße; im nächden Jahre eine Schale in 
Venetianer Email, eine gotifche Grubenfchmelzplatte, die vielleicht als Chormantel- 
fchließe gedient hatte, und ein Hauptdück der Sammlung: ein italienifches Silberkruzifix 
mit Tieffchnittfchmelz, fienefifch, 15. Jahrhundert. 
Die odafiatifche Expedition 1870 brachte vier neuere chinefifche Emailarbeiten für 
das öderreichifche Mufeum mit. Erzherzog Rainer fpendete gleichzeitig eine chinefifche 
Vafe mit Email auf weißem Grund. Im felben Jahr hat man die romanifchen Gruben- 
fchmelze der Abteilung um zwei vorzügliche Eckdücke vermehrt und zum erdenmal 
Augsburger Emailarbeiten erworben, kleine Plättchen aus der Sammlung Sourdeau. 
Die kleine Schale, die das Mufeum bis dahin als einzige Vertreterin des Venetianer 
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