Hälfte des 16. und aus dem 17. Jahrhundert erworben worden; fie waren damals noch
auf den Bügeln der Kronen befedigt, die die Stifterinfchrift tragen: Donum Regij
Parthenonis Antistita Maria ä Spaur Comitissa Ao 1657. Seit dem Jahre 1891 find
die Schmuckdücke von den Kronen abgelöd und gefondert ausgedellt. ln den Acht
ziger- und Neunzigerjahren wurde eine kleine Sammlung von fpätrömifchen Email
zieraten angelegt, unter welchen eine radförmige Scheibenfibel mit vergoldetem Grund
und reichen Farben hervorragt. 1893 ilt das ältede Schmuckltück unferer Sammlung,
ein kleines Diadem, mit einer Löwenjagd, erworben worden; es (lammt aus Eretria
und gehört mit feinen Anklängen an den Dipylonltil in das 10.- 8. Jahrhundert v. Chr.
ln den Neunzigerjahren hat man begonnen, Schmuckgegenltände aus dem Ende
des 18. und Anfang des 19. Jahrhunderts zu fammeln und bisher eine anfehnliche
Anzahl zufammengebracht. Hervorgehoben feien: eine Halskette mit Medaillons,
Wachsboffierungen, ein eleganter großer Anhänger mit einem Rahmen in Goldfiligran
arbeit und einer von Glas eingefchlofTenen breiten, perlenbefetjten Blumenvafe; Chate-
lains von Bronze und Stahl; gegolfener Eifenfchmuck. ln den vorangehenden Jahren
wurde vorwiegend der Volksfchmuck gepflegt. Ende der Sechzigerjahre war indifcher
und malaiifcher, in den Siebzigerjahren hauptfächlich füdflawifcher, türkifcher und
fiebenbürgifcher Schmuck angefchafft worden, dann bayrifcher und oberöderreichifcher
und eine italienifche Kollektion von Cadellani; 1880 folgte chinefifcher Volksfchmuck.
Diefer Grunddock wurde in den folgenden Jahren langfam vermehrt.
Die erde Eintragung in das Spezialinventar für Emailarbeiten betrifft eine neuere
chinefifche Vafe, die man um 500 Gulden erdanden hatte. Die nächlten Nummern aber
betreffen vorzügliche rheinifche Grubenfchmelzplatten, die von einigen Reliquien
fehreinen herllammen dürften und aus der Effinghfchen Sammlung in Köln gekauft wurden.
Im Jahre 1866 wurde eine deutfehe Grubenfchmelzplatte mit Kruzifix gegen ein Stück von
einem kleinen romanifchen Leuchterpaar eingetaufcht. Die erde Schmelzmalerei id 1868
erdanden worden: ein Salzfaß von Leon Courtois, mit einem weiblichen Porträt in der
Schale und Fides, Spes und Charitas am Fuße; im nächden Jahre eine Schale in
Venetianer Email, eine gotifche Grubenfchmelzplatte, die vielleicht als Chormantel-
fchließe gedient hatte, und ein Hauptdück der Sammlung: ein italienifches Silberkruzifix
mit Tieffchnittfchmelz, fienefifch, 15. Jahrhundert.
Die odafiatifche Expedition 1870 brachte vier neuere chinefifche Emailarbeiten für
das öderreichifche Mufeum mit. Erzherzog Rainer fpendete gleichzeitig eine chinefifche
Vafe mit Email auf weißem Grund. Im felben Jahr hat man die romanifchen Gruben-
fchmelze der Abteilung um zwei vorzügliche Eckdücke vermehrt und zum erdenmal
Augsburger Emailarbeiten erworben, kleine Plättchen aus der Sammlung Sourdeau.
Die kleine Schale, die das Mufeum bis dahin als einzige Vertreterin des Venetianer
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