Fußwafchung); die Kurfürftenteller und ein unverzierter Renailfancehumpen. Durch
Dr. Helbig wurde 1872 ein antiker Zinnbecher mit Deckel vermittelt. Sieben Jahre
nach dem Ankauf der ArionfchülTel wurde die große Adam-und-Eva-Schülfel, ferner
ein Teller mit der Auferlfehung Chrifti, in der Manier des Nikolaus Horcheimer,
erworben. 1882 ein Zunftpokal der Innsbrucker Zinngießer mit zugehöriger großer
Platte und Bechern (figniert 1711). 1889 fchenkte Dr. Albert Figdor einen feinen
kleinen Becher mit vergoldetem Ornament am Lippenrand aus dem 16. Jahrhundert.
Drei vorzügliche Stücke find dann 1911 auf der Auktion Lanna erftanden worden:
ein großer Breslauer Humpen mit eingravierten Heiligenfiguren vom Ende des 15. Jahr
hunderts, eine Kanne von dem Straßburger Ifaak Fault, und ein fchwedifcher Humpen
mit reichem Blumenfchmuck am Gefäßkörper und dem Medaillon Gultav Adolfs
am Deckel. Eine zierliche franzöfifche Zinnkaffette aus dem 16. Jahrhundert ilt 1913
neben einigen Empirearbeiten angekauft worden.
Von Bleiarbeiten ilt 1866 zunächlt ein Relief G. R. Donners, »Pan liebkolt
einen Knaben«, für 25 Gulden, im folgenden Jahre das wunderbare Pygmalion
relief Donners für 200 Gulden erworben worden und eine dritte vorzügliche Arbeit
des Meilters auf der Akademifchen Ausltellung im Jahre 1877 für 250 Gulden, eine
Modellftatue zu einer der Brunnenfiguren am Neuen Markt; 1866 die Anatomiefigur
von Fifcher (figniert und 1816 datiert), im felben und folgenden Jahre einige Reliefs
(Kinderporträt und Apoftelköpfe). 1882 wurde ein Bleimodell für ein Reiterftand-
bild der Kaiferin Katharina von Rußland erftanden. 1896 hat Fürft Johann von und
zu Liechtenftein zwei prachtvolle klalfiziltifche Reliefs mit Oreftes und Pylades ge
widmet. 1901 ilt eine reichverzierte Faltung zu einem Fenfter (mit Jagdfzenen und
Blumenornamenten) erworben worden, und 1910 find zwei Arbeiten Hagenauers
(figniert und datiert 1759), der heilige Petrus und die heilige Magdalena (Wieder
holungen der Statuetten im Kunfthiftorifchen Hofmufeum) als Vermächtnis der Frau
Rofalia Goldfehmied in Wien übernommen worden.
Die Abteilung der Bronzen nahm mit der Erwerbung zweier Kollektionen einen
glücklichen Anfang: 1867 mit antiken Bronzen, die Eitelberger von Caftellani in Rom
für 1000 Scudi dem Mufeum zugeführt hat, und 1870 mit der Sammlung Sourdeau,
der wir hauptfächlich untere Plaketten verdanken. Die Caftellanifche Sammlung ent
hält zum größten Teil antikes Hausgerät aus Bronze, Kannen und Schalen verfchiedener
Formen, Krugdeckel und Henkel, einen hohen Dreifuß; ferner einige griechifche Spiegel
fowie zwei Spiegelkapfeln; ein hervorragendes Objekt der Kollektion bildet eine alt-
jonifche bärtige Maske mit eingefe^ten Augen und eine Reihe von getriebenen
fchmalen Zierplatten mit Kampf- und Gelagefzenen und Masken, die aus einer
etruskifchen Grabkammer zu Monte Romano Hammen. 1873 ift ein antiker Gefichts-
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