zeitig auch der Bibliothek einen Raumzuwachs um mehr als das Doppelte zu ge
währen. Die Durchführung diefer umfalTenden und mit einer gründlichen Sichtung
des Sammlungsbehandes verbundenen Arbeiten wurde im Jahre 1910 begonnen und
etappenweise bis 1915 beendet. Die keramifche und Glasfammlung (Vorhand: erher
Vizedirektor Regierungsrat jofef Folnefics) wurde in das erde Stockwerk des neuen
Haufes verlegt und im Anfchlulfe daran im Jahre 1915 das Altwiener Porzellanzimmer
aus dem Palais Graf Dubsky in Brünn in den Verbindungstrakt eingebaut. Die Textil-
fammlung (Vorhand: Vizedirektor Regierungsrat Dr. Morifj Dreger) erhielt zum Saale Vll
auch noch den Saal VI des alten Haufes und wurde in entfprechender Weife mit
einer fehr praktischen, die Konfervierung der kohbaren Objekte fichernden Anordnung
von Wandfehränken und Vitrinen und mit einer Galerie im Saale Vll verfehen; ein
großer Teil der Gobelins und Teppiche wurde in den Sälen 1, 11, IV, V und Vlll
exponiert. Die Sammlung der Möbel, der Holzfkulpturen, der Kleinplahik u. f. w.
(Vorhand: Kuhos Dr. Auguh Schehag) wurde möglichh chronologifch in den Sälen
V, 111, IX und den Räumen X bis Xlll, XV bis XXI inhalliert. Die Sammlung von
Schmuck, Email, Silber und Gold fowie jene in unedlem Metall (Vorhand: Kuhos-
adjunkt Dr. Richard Ernh) erhielt die Säle 1, 11 und IV zugewiefen. Die unter der
Direktion Artur v. Scalas mit Zuhimmung der beteiligten Miniherien aus dem Belize
des k. k. Öherreichifchen Handelsmufeums in das Eigentum des k. k. Öherreichifchen
Mufeums übergegangene Sammlung vornehmlich ohafiatifcher Objekte wurde in ihren
Haupthücken den vorgenannten Sammlungsgruppen eingereiht, alle übrigen Gegen
hände diefer Kollektion in vier Räumen des zweiten Stockwerkes des alten Mufeums-
gebäudes, in welchem fich vorher das k. k. Lehrmittelbureau für die gewerblichen
Unterrichtsanhalten und fodann für mehrere Jahre die k. k. Fachfchule für Kunh-
hickerei befand, vereinigt. Die Verwaltung diefer Spezialgruppe liegt in den Händen
der Abteilungsvorhände Regierungsrat Folnefics und Dr. Schehag. Die Bibliothek
(Vorhand: Regierungsrat Franz Ritter, Amanuenfis: Dr. Friedrich Ritter v. Schön
bach), welcher der alte Vortragsfaal und der davorliegende Saal IX zugewiefen
wurde, erhielt zwifchen diefem und dem alten Lefefaale eine Brückenverbindung,
welche im erhen Stockwerke des Saales IV angelegt wurde. Durch eine umfalfende,
in den beiden neu zugewachfenen Sälen gefchaffene Inhallation von Schränken,
Galerien und Gehellen wurde das Gros der bisher in verfchiedenen Depots unter
gebrachten Bücherfchä^e, Zeitschriften und der Vorbilderfammlung hier konzen
triert und in dem ehemaligen Vortragsfaale ein großer Raum als Zeitfchriftenlefefaal
gefchaffen. Die Sammlungen verfügen Sonach gegenwärtig über ein Grundmaß von
5089'6i Quadratmeter (~|- I252'32 Quadratmeter gegenüber den Raumverhält-
niffen im Gebäude am Stubenring allein), die Bibliothek über 626‘92 Quadrat-
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