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Volltext: Das Kaiserlich Königliche Österreichische Museum für Kunst und Industrie, 1864 - 1914

die anläßlich der Auktion Lanna erfolgte und zu den bereits vorhandenen vier 
Kacheln diefes Ofens ergänzend hinzutrat. 
Die erHen Anfänge unferer Sammlung von rheinilchem Steinzeuy datiert vom Jahre 
i 865. Die geringe Zahl von einigen Stücken wuchs im Laufe der Sechzigerjahre durch 
Hinzutritt zum Teil fehr wertvoller Erzeugniffe, unter denen namentlich eine Siegburger 
Schnelle, ein Gelchenk Seiner Durchlaucht des regierenden FürHen Liechtenlfein vom 
Jahre 1893, ein Grenzauer Riefenkrug, eine befonders fein ausgeführte Grenzhaufener 
Kanne und eine Kölner Sündenfallslchnelle hervorgehoben zu werden verdienen, zu 
einer kleinen Kollektion von 70 Stücken an, die 1906 durch Beteiligung an der Auktion 
Walcher v. Molthein und in den lebten Jahren durch Ankauf eines prächtigen Sieg 
burger Weinkruges, eines (chönen Raerener Kruges von Menniken und einer Kölner 
Schnelle mit allegorilchen Figuren wertvolle Ergänzungen erfuhr. Ihr Ichließt lieh eine 
Reihe von Kreußener Steinzeugkrügen mit Emailmalerei an, aus der ein Ichöner großer 
ApoHelkrug, eine Erwerbung von 1867, befonders hervorgehoben zu werden verdient. 
Die bellen deutfehen Fayencen des 17. und 18. Jahrhunderts mit Blaumalerei 
wurden zu einer Zeit erworben, als fie noch niedrig im Preife Händen, d. h. vor 1880. 
Aus den Sechziger- und dem Anfänge der Siebzigerjahre Hammen die Einzelankäufe 
guter Nürnberger Teller mit Patrizierwappen, fchön bemalter Maß- und Schenkkrüge, 
prächtiger Bayreuther und Ansbacher Schüffeln, Schalen und Platten, Braunlchweiger 
Vafen, interelfanter Straßburger Gefchirre und fonHiger ähnlicher mittelrheinilcher und 
fränkilcher Erzeugniffe. Ähnlich erging es mit der kleinen, aber fehr verfchiedenartige 
Erzeugnilfe umfaffenden Sammlung von Holitfcher und Proskauer Fayencen, die zwifchen 
1865 und 1875 infolge glücklicher Einzelankäufe bald eine Reihe guter Repräfentanten 
umfaßte, aber erH zwifchen 1892 und 1907 nennenswerte Ergänzungen erfuhr. Ferner 
iH das Mufeum durch die Bemühungen des verHorbenen Direktors Kamillo Sitte in 
den Befi^ einer anfehnlichen Kollektion von bemaltem Salzburger Weißgefchirr aus 
dem Ende des 18. Jahrhunderts gelangt. 
Die erHen Delfier Fayencen mit Blaumalerei erwarb das Mufeum bereits im Jahre 1865. 
Es waren nur wenige Stücke von nicht allzu hoher Bedeutung und auch die folgenden 
Jahre brachten nur einzelne kleine Vermehrungen. Stücke erHen Ranges zu einem nach 
heutigen Begriffen außerordentlich geringen Preis gelangten aber in den Jahren 1869 
bis 1873 in den Befitj des Mufeums. Unter ihnen befinden fich die fchönen Malereien 
in Rot, Blau, Grün und Gold aus der Fabrik Pynacker und als prächtigHe Stücke 
diefer Sammlung drei Teller, vermutlich aus einem Service Karls VI. von 1712, eines 
davon mit dem Porträt des Kaifers. Nach diefer glänzenden Erwerbung folgte ein 
faH zehnjähriger StillHand, bis Seine kaiferliche Hoheit Herr Erzherzog Rainer durch ein 
hochherziges Gefchenk von 51 DelHer Fayencen aus den verfchiedenHen Fabriken und 
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