die anläßlich der Auktion Lanna erfolgte und zu den bereits vorhandenen vier
Kacheln diefes Ofens ergänzend hinzutrat.
Die erHen Anfänge unferer Sammlung von rheinilchem Steinzeuy datiert vom Jahre
i 865. Die geringe Zahl von einigen Stücken wuchs im Laufe der Sechzigerjahre durch
Hinzutritt zum Teil fehr wertvoller Erzeugniffe, unter denen namentlich eine Siegburger
Schnelle, ein Gelchenk Seiner Durchlaucht des regierenden FürHen Liechtenlfein vom
Jahre 1893, ein Grenzauer Riefenkrug, eine befonders fein ausgeführte Grenzhaufener
Kanne und eine Kölner Sündenfallslchnelle hervorgehoben zu werden verdienen, zu
einer kleinen Kollektion von 70 Stücken an, die 1906 durch Beteiligung an der Auktion
Walcher v. Molthein und in den lebten Jahren durch Ankauf eines prächtigen Sieg
burger Weinkruges, eines (chönen Raerener Kruges von Menniken und einer Kölner
Schnelle mit allegorilchen Figuren wertvolle Ergänzungen erfuhr. Ihr Ichließt lieh eine
Reihe von Kreußener Steinzeugkrügen mit Emailmalerei an, aus der ein Ichöner großer
ApoHelkrug, eine Erwerbung von 1867, befonders hervorgehoben zu werden verdient.
Die bellen deutfehen Fayencen des 17. und 18. Jahrhunderts mit Blaumalerei
wurden zu einer Zeit erworben, als fie noch niedrig im Preife Händen, d. h. vor 1880.
Aus den Sechziger- und dem Anfänge der Siebzigerjahre Hammen die Einzelankäufe
guter Nürnberger Teller mit Patrizierwappen, fchön bemalter Maß- und Schenkkrüge,
prächtiger Bayreuther und Ansbacher Schüffeln, Schalen und Platten, Braunlchweiger
Vafen, interelfanter Straßburger Gefchirre und fonHiger ähnlicher mittelrheinilcher und
fränkilcher Erzeugniffe. Ähnlich erging es mit der kleinen, aber fehr verfchiedenartige
Erzeugnilfe umfaffenden Sammlung von Holitfcher und Proskauer Fayencen, die zwifchen
1865 und 1875 infolge glücklicher Einzelankäufe bald eine Reihe guter Repräfentanten
umfaßte, aber erH zwifchen 1892 und 1907 nennenswerte Ergänzungen erfuhr. Ferner
iH das Mufeum durch die Bemühungen des verHorbenen Direktors Kamillo Sitte in
den Befi^ einer anfehnlichen Kollektion von bemaltem Salzburger Weißgefchirr aus
dem Ende des 18. Jahrhunderts gelangt.
Die erHen Delfier Fayencen mit Blaumalerei erwarb das Mufeum bereits im Jahre 1865.
Es waren nur wenige Stücke von nicht allzu hoher Bedeutung und auch die folgenden
Jahre brachten nur einzelne kleine Vermehrungen. Stücke erHen Ranges zu einem nach
heutigen Begriffen außerordentlich geringen Preis gelangten aber in den Jahren 1869
bis 1873 in den Befitj des Mufeums. Unter ihnen befinden fich die fchönen Malereien
in Rot, Blau, Grün und Gold aus der Fabrik Pynacker und als prächtigHe Stücke
diefer Sammlung drei Teller, vermutlich aus einem Service Karls VI. von 1712, eines
davon mit dem Porträt des Kaifers. Nach diefer glänzenden Erwerbung folgte ein
faH zehnjähriger StillHand, bis Seine kaiferliche Hoheit Herr Erzherzog Rainer durch ein
hochherziges Gefchenk von 51 DelHer Fayencen aus den verfchiedenHen Fabriken und
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