Kilimweberei einverstanden erklären, obwohl mit-
unter auch recht geschmackvolle Formern und
Farbenzusammenstellungen geboten werden. Hin
sichtlich der letzteren muß konstatiert werden, daß
sich die Teppichweber in letzter Zeit bedauerlicher
weise den Anilinfarben zugewendet haben.
Die im ganzen Lande hausindustriell betriebene
Töpferei ist in Ostgalizien weit stärker als im
Westen des Landes verbreitet. Die Zusammenfassung
all der mannigfaltigen Erzeugnisse der galizischen
Tonindustrie reicht über den Rahmen dieser Ab
handlung hinaus. Es kann hier nur das durch Form
und Ornamentik Bemerkenswerteste in aller Kürze
angedeutet werden. Von den unglasierten Tonwaren
seien die grauen, schwarzen und roten mit Graphit
überzogenen und in manchen Ortschaften ornamen
tierten Geschirre erwähnt, deren dekorative Wirkung
von der Art des einfallenden Lichtes abhängt.
Im Dekor der glasierten und bunt bemalten Ge
schirre kann man den zweifachen Einfluß der öst
lichen und westlichen Kunst erkennen, der sich je
doch territorial nicht streng scheiden läßt und mit
unter aus dem Westen nach Osten und umgekehrt
hinübergreift. Als Spezialitäten der ostgalizischen
Töpferei gelten die Bachminskischen Keramiken,
welche auf weißer Engobe geschmackvolle farbige
Blumen und geometrische Figuren aufweisen, und
sonderbarerweise an schweizerische Majoliken er
innern.
Sehr interessant sind die Sokaler, hauptsächlich
mit Vogelfiguren verzierten Ofenkacheln. In Touste
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