Die textile Kunst dürfte überhaupt in den Siebziger
jahren des vorigen Jahrhunderts ihren Höhepunkt
erreicht haben. Mit dem Ausbau der Bahnen, ins
besondere der zahlreichen Lokalbahnen, wodurch
Handel und Wandel in jedes Dorf gebracht, allerlei
Wollen und dabei leider zumeist schlechte und
schlechtgefärbte um billiges Geld erhältlich, gemusterte
Stoffe und Teppiche als Fabriksware überall feil
geboten wurden, ließ der Fleiß der weiblichen Be
völkerung, ihr Stolz und Ehrgeiz, stets nur Eigen
gefertigtes im Hause zu haben, merklich nach und
heute kann und darf man sich kaum mehr der Ein
sicht verschließen, daß diesem schönen Zweig heimi
scher Tätigkeit ernstliche Gefahr droht, nach und
nach gänzlich in den Hintergrund gedrängt zu werden.
Außer auf Weberei und Stickerei erstreckt sich die
hausindustrielle Arbeit der hiesigen Bevölkerung
noch nach mehreren anderen Richtungen hin. Ins
besondere sind die Huzulen Meister der Schnitzerei
und Einlegearbeit in Holz, Metall und Perlen und
sie leisten, ohne je irgend welche Schulung erhalten
zu haben, hierin mitunter wirklich ganz Erstaunliches.
Die Bewohner der Berge befassen sich überhaupt viel
mit der Verarbeitung des Holzes, hauptsächlich werden
Tröge, Kannen, Fässer, Schaufeln, Rechen, Löffel etc.
hergestellt und heutzutage teilweise auch bereits in
ziemlicher Quantität als Handelsartikel ausgeführt.
Ordinäre Töpferwaren, roh und glasiert und mit
buntfärbigen Ornamenten geziert, sind auf allen
Wochenmärkten zu finden, desgleichen Pelzwerk,
Schuhe und Stiefel, Filz- und Strohhüte etc. etc.