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hält. Die Skulptur ist wenig zahlreich und auch in keiner bemerkenswerten Weise ver-
treten. Die „Dessinateurs Humoristes" in der Galerie La Boätie erfreuen sich auch heuer
eines zahlreichen Publikums, obwohl es im Lauf des Jahres" schon mehrere ähnliche
Veranstaltungen ge-
geben hat. Die mei-
sten der hier vertre-
tenen Künstler habe
ich an anderer Stelle
schon eingehend be-
sprechen, und wenige
von ihnenbringenuns
eine erneuerte Auf-
lage ihres Talentes.
Die Zeichnungen von
Leandre sind immer
wieder bewunderns-
wert. Der Triumph
des Monsieur Poin-
care, Sieger im Kon-
greß von Versailles,
ist von geradezu herz-
erfreuender Komik
und bildet auch die
Hauptattraktion in
dieser Ausstellung.
Ein würdiges Gegen-
stück ist der König
von Bulgarien, wel-
cher gierig Halbmon-
de verzehrt (das heißt
Kipfel, die auf fran-
zösisch gleichlautend
mit Halbmond sind).
Willettes „Geschich-
te ohne Worte" ist
fein, künstlerisch und
poetisch. Ein bedeu-
tender Platz ist hier
auch dem Künstler
Poulbot eingeräumt.
Seine Spezialität sind
Szenen aus der Pari-
ser Kinderwelt, und
seine Darstellungen
sind stets vorzüglich.
Im Musee des
Arts Decoratifs findet
Ausstellung der „Travaux d'Art Fiminins" zu Paris. Türvorhang, l-läkel- und
Knüpfarbeit, entworfen und ausgeführt von Madame Bord de Pierrehne
gegenwärtig die Ausstellung der „Travaux d'Art Feminins" statt, welche Veranstaltung
von der Marquise de Ganay veranlaßt und geleitet wurde. Der Zweck derselben
besteht darin, die weiblichen Kunstgewerbe zur Arbeit nach persönlichen Kompositionen
und nach einer moderneren Richtung zu orientieren. Verschiedene kunstgewerbliche
Unternehmen aus Österreich-Ungarn wurden aufgefordert, sich an dieser Ausstellung