schließlich schulmäßigen und artistischen Förderung
der Spitzenhausindustrie die Handhabe zu ihrer radi
kalen Sanierung nicht zu suchen sei.
Die Gründe hiefür sind unschwer zu finden: sie
liegen insbesondere in der lohndrückenden Zersplitte
rung des Verlagswesen in Faktoren- und Subfaktoren-
tum und in der Konkurrenz, die sich die einzelnen
inländischen Spitzenindustriedistrikte infolge der Ver
schiedenheit ihrer wirtschaftlichen Situation und der
daraus resultierenden Verschiedenheit ihrer Minimal-
Lohnerfordernisse gegenseitig bereiten.
, I m . R e ? enw ärtig en Zeitalter der genossenschaftlichen
Verbände und der Kartelle ist es nun naheliegend,
den weiteren Plan zur Besserung der wirtschaftlichen
Lage der österreichischen spitzenhausindustriellen
Arbeiterschaft auf diese beiden mächtigen Bollwerke
im Kampf ums Dasein zu basieren: auf genossen
schaftliche Organisation der Produktion und auf deren
kartellartig zentralisierte Leitung.
Die Unmöglichkeit, die vielfach intellektuell noch
nicht genügend reife hausindustrielle Arbeiterschaft
derzeit schon zu Genossenschaftsbildungen zu ver
anlassen (denen sich Krankenkassen und alle ähn
lichen Benefizien des Genossenschaftswesens anzu
gliedern hätten), macht es vor allem notwendig, die
Anzahl der Spitzenschulen zu vermehren und ihre
pädagogische Wirksamkeit auszudehnen, die Lehre
rinnen, die in stetem innigem Kontakte mit der Be
völkerung stehen, zu Volksbildnerinnen zu gestalten,
die den geistigen Horizont der Arbeiterin in dem
zur Selbsthilfe erforderlichen Maße zu erweitern haben.
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