Stein vermischt und unglasiert), die mittels einge
kratzter Ornamentik oft recht nett geziert sind. Die
Fayencemalerei, wohl der oberösterreichischen’ ver
wandt, hat ganz eigene Dekorationsmotive ange
wendet. So finden wir die Tulpe, Rose und Nelke
in zumeist großem Maßstabe, origineller Stilisierung
und Farbengebung angewendet.
In einigen protestantischen Orten des Oberlandes
zierten neben schlichter Ornamentik häufig auch
Bibelsprüche das Fayencegeschirr. Aus Mantscha bei
Graz haben wir Fayencekrüge (aus dem Jahre 1746),
die auch in der Behandlung des Figuralen große'
Fertigkeit zeigen. Die noch jetzt von bäuerlichen
Töpfern erzeugten und auf den Grazer Markt ge
brachten Geschirre können keinen Anspruch mehr
auf künstlerische Beachtung erheben.
Der große Aufschwung, den die Ofenfabrikation
der Steiermark unter dem Einflüsse der Schule und
unserer direkten künstlerischen Mitwirkung ge
nommen hat, führte auch zu dem Versuche, die
künstlerische Gefäßbildnerei neuerdings zu beleben,
die im Anschluß an die Ofenfabrikation als Haus
kunst betrieben werden könnte. Die bis vor kurzem
an der Grazer Staatsgewerbeschule bestandene kera
mische Fachschule bildete junge Männer, besonders
aber zahlreiche junge Damen und Mädchen im Ma-
jolikamalen aus, die die von einigen unserer Ofen-
^.kanten sowie von der Majolikafabrik in Liboje
bei G1II1 hergestellten Gefäße dekorierten.
Diese Arbeiten fanden zwar freundliche Aufnahme
ob sich aber aus diesen Bestrebungen eine Haus-
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