Hummer 13
Internationale Sammler-Zeitung
Seite 201
Schwertes, Ulk. 100. flr. 1375, Radschloßgewehr mit achteckigem,
gezogenem Cauf, am Ansaß grauiert, eingehauene Waftenschmiede-
marke und bezeichnet: Jofian Stiftler, der IJußholzschaft mit gra-
uierten Beineinlagen reich oerziert, Prag, 17. Jahrh. 1800, llr. 1376,
Desgleichen, der Cauf mit Waffenschmiedemarke und bezeichnet:
Johan Stiffter in Prag, 1682. Hm Ansaß geäßte allegorische figur,
der llußholzschaft mit Beineinlagen, lltk. 1800. llr, 1 577, Arm-
brust mit Winde, glatter nufjholzschaft mit Clfenbeinstern, Stahl
bogen mit Originalsehne und Puscheln, 17. Jahrh., Ulk. 150. llr.
1578, Desgleichen, Ulk. 220. llr. 1570, Kulissenarmbrust mit Stahl
bogen und roten Puscheln, rotbrauner Schaft mit Beinoerzierungen,
Ulk. 115. llr. 1380, Krummer Säbel, mit in Bronze gefafjtem
Schlangenhautgriff und einfachem faustbügel, der Knauf in form
eines Greifenkopfes, 111k. 270. llr. 1581, 6m Paar Pistolen mit
glattem tauf, geschnißtem, in Gisen montiertem Schaft, der Be
schlag teilweise durchbrochen, auf dem Knauf eine getriebene
lllaske und getriebenes Rankenmerk, feuersteinschloß, 17. Jahrh.
Ulk 170. llr, 1582, Armbrustspanner aus Holz, 111k. 11. llr.
1383 bis 83, Drei Bronzekelte, zwei mit Schaftlappen, 111k. 42. llr.
1386-87, Zwei Bronze-Hohlbeile mit Oehr, 111k. 65.
e) niusikinsfrumente. llr. 1588. Caute, ganz uerbeint
und reich grauiert, Zettel: Heinrich Kramer, Cauten- und Geigen
macher in Wien, 1715, lllk. 740. llr. 1380. Harfe, reich gesellnißt
und rötlich poliert, der Resonanzbogen bemalt mit festons aus Band
schleifen und Blumen, Cnde 18. Jahrh., lllk. 520. llr. 1590. lllan-
doline non Gio: Baftista, fabricatori llapoh. anno 1796 in S. 111.
doll’ Ajuto. llr. 1591. Altgeige mit doppelten Saiten, der Hals
reich gcschnißt, der Knauf in form eines Seraphkopfes, farbig be
malt, das Haar uergoldet, lllk. HO. llr. 1592, Desgleichen, innen
bezeichnet: Thomas Andreas Hunnzky i. Pragae, anno 1782, lllk.
585. llr. 1595, Caute mit holzgeschnitjtem, zierlich durchbrochenem
Schalloch, lllk. 550. llr. 1594, Tanzmeistergeige, rot poliert, lllk.
240 llr. 1595, Desgleichen, lllk. 35. llr. 1596, Cello, der Knauf in
form eines föroenkopfes, lllk. 50. llr. 1597, messingtrompete, lllk. 25.
XU. Arbeiten aus (Elfenbein, Bernstein, Perlmutter,
Ceder etc. llr. 1598, Cederbeutel, Alk. 170. llr. 1599, Spanischer
Rohrstock, lllk, 55. llr. 1400, lllosaikbild, lllk. 75. llr. 1401, Des -
gleichen, lllk, 75. llr. 1402, Becher aus gestreiftem Achat, lllk. 32.
llr. 1403, Kruzifix, lllk. 6 llr. 1404, Profilkopf eines Cäsaren,
lllk. 52. llr. 1 05, Bernsteinflakon, lllk. 140. llr. 1406, Kleines
Klappaltärchen, Alk. 80 llr. 1407, Behälter für eine Hostienbüchse,
lllk. 92. llr. 1408, Besteck, Alk. 140. llr. MIO, Clfenbeinwunder-
kugel, Alk. 165. llr. 1411, Bernsteinbüchse, Alk. 180. llr. 1412,
flakon, Alk. 50. llr. 1415, Schächtmesser lllk. 255. llr. 1414, Runde
Serpentindose, Alk. 45. llr. 1415, Rechteckige Dose, Alk. 70. llr.
1416, Runde Clfenbeindose, lllk. 41. llr. 1417, Runde Clfenbeindese,
Alk. 50. llr. 1418, Runde Clfenbeindose. lllk. 58. llr. 1419, Runde
Clfenbeindosc, Alk. 25 llr. 1420, Runde Schildplattdose, Alk. 35.
llr. 1421, Runde Clfenbeindosc, lllk. 200. llr 1422, Ouale Tabok-
dose, Alk. 80. llr. 1425, Runde Dose, lllk 46. llr. 1424, Runde
Clfenbeindose, Alk. 55. llr. 1425, Desgleichen, lllk. 23. llr. 1426,
Runde Holzdose, Alk. 41. llr. 1427, Viereckige Dose, Alk, 65. llr.
1428, Sunde Schildplattdose, Alk. SO. llr. 1429, Runde lllaserholz-
dose, Alk. 72. llr. 1430, Runde Bronzedose, Alk. 255. llr. 1451,
Alissale, Alk. 32. llr. 1452, Breuiarium, Alk. 285. llr. 1455, Puloer-
horn, Alk 80. llr. 1454, Desgleichen, Alk. 100. llr. 1455, Kaminuhr,
Alk. 540. llr. 1456, Desgleichen, IRk. 300. llr. 1457, Große Cloisonne-
platte, Alk. 340. llr. 1458, Chinesisches Tabakfläschchen, Alk. 500.
llr. 1459, Chines. Rotlackoase, Alk. 140. llr. 1440, Clfenbeindose,
Alk 60. llr. 1441, Tabakdose, Gold, Ulk. 255. llr. 1442, Runde
Silberdose, Alk. 40. llr. 1445, Tabakdose, All,. 130. llr. 1444,
Runde Dose, lllk. 500. llr. 1445, Runde Schildpgtt-Tabakdose,
Alk. 125. llr. 1446, Perlmutterdose, lllk. 110. llr. 1447, Runde
Schildpattdose, lllk. 110. llr. 1448, Runde Dase, Alk. 16. llr. 1459,
Puloerfläschchen, Alk. 180. llr. 1450, Puluerflasche, Alk. 105. llr.
1451, Desgleichen, Alk. 75. llr. 1452, Besteck, Alk. 650. llr. 1455,
Clfenbeinpokal, Alk. 255. llr. 1454, Jagdbesteck, Alk. 565. llr. 1455,
Spider Kinderschuh, Alk. 550. llr. 1456, Gesticktes Bild, Alk. 290.
llr. I 57, €lfenbeinkugel, Alk. 105. llr. 1458, Desgl. Alk. 80. tlr.
1459, Desgl., Alk. 85. llr. 1460-61, Zwei Schalen aus Silber, Alk.
240. llr. 1462, Geprefjte Cedertapete, Alk. 1200. llr. 1465-64, Zwei
Aluscheln, auf siberoergoldetem fuß, lllk. 1400. llr. 1465, Straußenei,
reich gradiert, Alk. 295. llr. 1466, Pokal aus Bernstein in uergoldefer
Alontierung. lllk. 2690. llr. 1467, Kassette aus Bernstein, Alk. 510.
llr. 1468, Spielkasten für Schach, Dame und Alühle, Clfenbein und
Bernstein, Alk. 500. (Schluß folgt.)
Raritäten und Altertümer in Weimar.
Zu den Sehenswürdigkeiten der großherzoglichen Bibliothek i
in Weimar gehört u. a. eine naturtreppe, auf der man aus
Goethes ehemaligem Arbeitszimmer ins freie gelangt. Die Crhaltung
dieser in ihrer Art einzigen Treppe hat man Goethe, dessen Scharf
blick nicht so leicht etwas entging, roas non Bedeutung und Wert
mar, zu danken. Cr entdeckte dieses Kunstwerk unter einer Be
dachung oder Verschalung im Schloßpark und gab die Anordnung,
daß diese Wendeltreppe in einem ehemaligen festungsturm, der
sich unmittelbar an das frühere französische Schloß anschließt,
ihren Plaß erhielt. Das französische oder grüne Schloß war Goethe
uom Herzog Karl August für die Anlage und Crrichfung der
Bibliothek überwiesen morden, flach der Tradition ist die natur-
treppe in der Bibliothek uon einem Verbrecher aus einer 3000jährigen
Ciche geschnißt worden. An einem Pfosten dieses Kunstwerks ist
das Datum, an welchem der Schnißer seine Arbeit oollendete, der
15. Juli 1671, angebracht morden. Bemerkenswert an der Treppe
ist noch besonders der Umstand, daß bei ihrer Herstellung weder
ein Hagel noch sonst ein Cisenteil uerwandt worden ist.
Jn nächster flöhe der Bibliothek liegt das Haus, in welchem
frau Charlotte o. Stein ihre Wohnung hatte. Wollte Goethe mit
der geliebten frau im Garten Zusammentreffen, so benußte er, wie
berichtet wird, die in dem Turm aufgestellte Treppe, um aus seinem
Arbeitszimmer den Ausgang zu erreichen. In diesem Zimmer steht
ein großer Arbeitstisch, an welchem Goethe gearbeitet haben soll,
und in einer Ccke ein kleiner Schrank oder ähnliches mobiliarstück,
welches ebenfalls aus jener Zeit erhalten gebliebzn ist,
Auch das Schloß „Beluedere“ bei Weimar birgt neben
zahlreichen mertuollen Sehenswürdigkeiten und Kunstgegenständen
Gebrauchsgegenstände des alltäglichen Cebens aus der Zeit Goethes
und Karl Augusts. Alag diesen Gegenständen auch kein Kunst
wert innewohnen, so haben sie als Raritäten und Andenken an
berühmte Persönlichkeiten einen gewissen idealen und zugleich auch
einen kulturgeschichtlichen Wert. So wird auf dem Schloß ein
Schachspiel gezeigt, mit welchem angeblich Herzog Karl August
und Goethe gespielt haben. Sehenswert sind die Ausstattungen
des chinesischen und japanischen Zimmers. Auf diesem Schloß
starb auch die Großherzogin Alarie Paulowna, die Gemahlin
des Großherzogs Karl friedrich oon Sachsen-Weimar, am 25. Juni
1859. Das Sterbezimmer wird piefätooll im selben Zustande, wie
im Jahre 1859, erhalten.
Abseits des Schlosses liegt ein Gebäude, welches troß seiner
profanen Bestimmung hoch interessant ist. Cs ist ein einfaches
Wirtschaftsgebäude, ein Wagenschauer, welches in seinen mauern
eine größere Anzahl uon Wagen aus Weimars großen Tagen be
herbergt. mögen diese Transportuorrichtungen auch nur dem all
täglichen Bedürfnis gedient haben, so knüpft sich an sie doch die
Crinnerung an berühmte Persönlichkeiten. Gleich links uom Cin-
gang bemerkt man ein zweirädriges Caufrad. Goethe muß es sich
auch in diesem fall gefallen lassen, mit diesem Vorläufer unseres
modernen Zweirads in Verbindung gebracht zu werden. Ciner
Überlieferung zufolge soll Goethe dieses Caufrad öfter benußt haben,
um dessen Brauchbarkeit zu erproben. Und wenn diese Über-