Stubenmädchen u. s. w. beschäftigten weiblichen Per'
sonen), endlich auch die Hosenträgerbänder von
Nassereith ("ursprünglich Handweberei).
Die einst blühende Spitzenklöppelei, welche aus
dem Hausfleiß der Mädchen und Frauen entsprungen
ist, die für ihre Hemden (Kragen, „Goller" und Ärmel)
sowie für die Bettwäsche und zu kirchlichen Zwecken
(Altardecken, Kelchtücher, Balkentücher, Taufwindeln
u. s. w.) Spitzen benötigten, hat ihre frühere Ver'
breitung und ihre Beliebtheit fast ganz eingebüßt;
nur mehr vereinzelt und mehr zum Hausgebrauch
begegnet sie noch, bloß im Ahrntale eine wirkliche
Hausindustrie darstellend (Luserna, Proveis, Male,
Predazzo). Prächtige Erzeugnisse der kunstfertigen
weiblichen Hand hat Tirol auch in seinen Leinen'
Stickereien mit rotem Garn und Seidennäharbeiten
(Kelchtücher) aufzuweisen, die zumeist für die religiöse
Weihe des Lebens und Hauses bestimmt waren.
Was den Schmuck betrifft, so tritt der metallische
Schmuck in Tirol gegenüber der Rolle, welche er in
der Salzburger und Oberösterreicher Tracht spielt,
stark zurück. Hier wäre nur der durch die k. k. Fach'
schule unterstützten älteren Silberfiligran'Industrie in
Cortina d’Ampezzo zu gedenken, deren ältere Erzeug'
nisse, in Haarschmucknadeln, Schnallen, Broschen
u. s. w. bestehend, in der Regel Blumen und Blätter
in naturalistischer Wiedergabe als Ziermotive be'
nützten.
Dagegen sind die Haarnadeln, die sogenannten
„Haarstecher“, aus Bein oder Horn, auch Holz, die
mit den feinsten und reizendsten Gravierungen (Szenen
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