in Schwaz seit 1801 sehen wir hier ab.) Ebenso sind
die Spuren einiger tirolischer Glashütten in Hall,
Brixlegg, Kramsach, Tione und Pinzolo bis ins
XVI. Jahrhundert zu verfolgen, ohne daß indessen
Glasbläserei in größerem Umfang daraus hervor«
gegangen wäre. Hieher sind wohl die Branntwein«
flaschen in Tierform oder die zierlich bemalten Phiolen
und dergleichen zu stellen, welche in älterem Bauern«
und Bürgerbesitz in Tirol noch Vorkommen.
An der Frauentracht Vorarlbergs in Montafon, Bre«
genzer«Wald und der Waiserinnen ist noch mancherlei
volkstümliche Frauenkunst erhalten geblieben. Die
Stickereien der Umschläge der Tschopenärmel, der
Schürzenbänder und des Brusttuches der Walserin,
ebenso die gestickten oder mit Bildweberei verzierten
Miedereinsätze in der Bregenzer«Wald«Tracht und im
Montafon, die Jungfrauenkrönchen, „Schäppele“, der
Wälderin, die Zopfschnüre und Leibchenbänder in
Schruns sind Überreste alter Frauenkunst des Landes.
Die einst sehr lebhaft betriebene Spitzenerzeugung
für die Verzierung einzelner Trachtenstücke, ebenso
die Weißstickerei haben zu keiner hausindustriellen
Erzeugung geführt.
Wie in Tirol, hat sich in Vorarlberg die Holz«
schnitzkunst am breitesten entfaltet. Reich ist das
Land an kunstvoll getäfelten Stuben des Bauern«
hauses; Schränke und Tische, letztere häufig mit
Schieferplatten und mit Einlagen verziert, Truhen
und Stühle zeigen kunstvolles Schnitzwerk oder Be«
malung.
Dr. Michael Haberlandt, Wien.
26