Die Hauptsitze dieser Industrie sind Katharinaberg,
Gebirgsneudorf und Brandau. Es sind Hunderte von
Personen namentlich im Winter mit der Herstellung
von gedrehten Artikeln, Federpennalen, Nadelbüchsen,
Holzspunden und Rechennägeln, auch Kastengriffen,
Holzknöpfen, Zigarrenspitzen beschäftigt. Außer Schuh
requisiten aller Art werden auch Holzspielwaren in
großer Mannigfaltigkeit erzeugt, komplette Kaufläden,
Küchen und Puppenzimmer, Wägen, Festungen,
Apparate aller Art, Sportwerkzeuge als Spielzeug für
Kinder hergerichtet. Die Spielwaren des Erzgebirges
haben auf der Ausstellung für die Kinderwelt in
St. Petersburg Anklang gefunden, doch können sie
mit den ausländischen kaum konkurrieren und der
Absatz läßt zu wünschen übrig. Unter den gedrückten
Preisen der Erzeugnisse leidet die Erzeugung selbst.
Es fehlt an einer Zentralverkaufsstelle, wie sie die
Leipziger Messe für Deutschland darstellt, und macht
sich auch die Entfernung von dem Sitze der Spiel*
Warenhändler (Johnsdorf, Obergeorgental, Oberleu*
tensdorf) fühlbar. Von der fachlichen Modellierschule in
Oberleutensdorf wird dahin gestrebt, die Arbeiter in
neuen Mustern anzulernen. Bemerkt sei noch, daß dem
Händler die Aufgabe zufällt, die Spielwaren verkaufs
gerecht zusammen zu stellen, da einzelne Familien nur
bestimmte Artikel, Häuschen, Figuren, Bäumchen etc.
erzeugen und die Herstellung des Verpackungsmaterials
für assortierte Spielwaren, der Holzschachteln, wieder
um den Gegenstand einer Hausindustrie bildet.
Die Hausindustrie in der Textilbranche ist eine
sehr mannigfaltige, von der Erzeugung von Flachs*
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