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zuin bestell gibt: j,]\'Idn Idsse sich nicht durch die Kennei 
in den jetzt beliebten Rembrandtkultus hineintreiben. 
Erstens hat unser subjektives Gefühl, so gering die Ästhetik 
davon redet, etwa auch sein Recht der Antipathie und sogar 
des Abscheues. Rembrandt stoßt alle einfachen Menschen 
ab. Sodann ist dem unverdorbenen Sinn eine geheime 
Idealität eingeboren und diese braucht nicht vor dem Häß 
lichen deshalb zu kapitulieren, weil dasselbe genial vor- 
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getragen wird. 
Könnte Dich da nicht viel eher spontaner Beifall an Dir 
irre machen ? Wir Wiener wollen uns nicht besser machen 
als wir sind. Aber auch nicht schlechter. Es waren doch 
wieder Wiener Freunde, die zuerst es versuchten. Dich an 
eine Lehrkanzel zu binden; es mußte ebenso mißlingen 
wie der spätereA ersuch in Deutschland. Der noch Suchende 
konnte nicht führend sein, aber dem Suchenden mußte 
der Weg frei sein und der intelligente Kunsthandel machte 
ihn Dir rasch frei. Dies war nur von einem Zentrum aus 
möglich, und Wien liegt an der Peripherie. Berlin hat für 
Dich gesprochen und Berlin wurde gehört. So konnte 
Berlin uns Dein Werk entführen. Dieses selbst aber ist 
ohne daß Du es vielleicht selbst erkennst österreichisch 
geblieben. In Deiner Farbe ist die Musik Deiner Heimat. 
Deine Freunde wissen aber, daß Du auch als Mensch 
Wiener geblieben bist, mit rührender Kindesliebe Deiner 
Mutter am Fuße der Wiener Rebhügel ein Nest gebaut 
hast; sie wissen, daß die Erde, die heute Deine Mutter 
deckt. Deine Heimaterde ist. Und noch einmal sind es
	        
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