MAK

Volltext: Katalog einer Special-Ausstellung der Schabkunst

7 
besonderen Farbe macht) entsteht und besteht die 
Zeichnung, die Figur aus Weiß und Schwarz, aus 
Licht und Schatten und den dazwischen liegenden, sich 
abstufenden Tönen. So ist es auch bei der Schabkunst. 
Aber während beim eigentlichen Kupferstich wie bei 
der Radirung das höchste Licht sich beim Abdruck 
von selber einfindet, nämlich dort, wo der Platz von 
Linien leergelassen ist, muss in der Schabkunst das 
höchste Licht erst geschaffen werden. Man nimmt, wie 
gesagt, dort, wo man es haben will, mit dem Schaber 
die Rauhheit völlig hinweg und glättet die Stelle mit 
dem Polirstahl, so dass ein Abdruck an dieser Stelle 
nicht die kleinste Schwärze ergibt, wenn man eine 
solche nicht mit voller Absicht zur Dämpfung des 
höchsten Lichtes übrig lässt. 
Ebenso werden nun, der Zeichnung entsprechend, 
alle Zwischentöne hergestellt, indem der Schaber mehr 
oder weniger von dem Rauhen hinwegnimmt. So 
arbeitet der Künstler nach und nach vom Lichte in 
den Schatten hinein. Wo er den tiefsten Schatten, die 
intensivste Schwärze haben will, lässt er die aufgerauhte 
Fläche einfach vom Schaber unberührt. Ist die Platte in 
dieser Weise nach der gesammten Zeichnung fertiggestellt, 
so wird sie auf der Presse abgedruckt, wie ein anderer 
Kupferstich. Das Resultat gleicht einem Kupferstich, er 
scheint aber doch wesentlich anders; es gibt sich sofort 
als das Werk einer andersartigen Herstellung kund. 
Der wesentlichste Unterschied liegt darin, künstlerisch 
betrachtet, dass der Kupferstich aus Linien besteht, ob 
nun langen oder kurzen, das Schabkunstblatt aus 
Tönen. Diese bedingen den Hinwegfall der contouriren- 
den Linien. Die Contouren, das ist die Grenze der 
Details in der Zeichnung, gehen weich und sanft in
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.