CEXTRALASIATISCHE TEPPICHE. — KHIVA.
und blauen Umränderungen derselben, Seidenfaden eingewebt.
Bei einem ganz neuen Teppich wurde beobachtet, dass die
weissen Dessinfelder in Baumwolle gewebt wurden. Der turk¬
menische Teppich gehört zu dem kurzhaarigen Typus. Nicht
alle turkmenischen Teppiche haben eigene Bordüren, welche
als solche bereits im Dessin gekennzeichnet sind; dagegen
haben sie fast immer einen gewirkten ziegelrothen Fortsatz
mit langen Fransen, der sie als Xomadenteppiche charak-
terisirt.
Der Preis der turkmenischen Teppiche, welche über
Russland in den Handel kommen, ist in den letzten zwei
Jahren fast auf das Doppelte seiner früheren Höhe gestiegen.
Heute werden diese Teppiche, je nach Grösse, den Wiener
Händlern mit 100—200 fl. bezahlt. Die mit eigenen Bordüren
versehenen Stücke sind theurer als die ohne Bordüre.
Xebem dem Plucheteppich wird von den Turkmenen
auch ein kilimartiger, sehr derber, aber ausserordentlich
widerstandsfähiger Teppich gewebt (Xr. 135), welcher aber
in Centraiasien nicht Kilim, sondern Palas heisst.
An die turkmenischen Teppiche lehnen sich im Muster
die im Handel bald
KHIVA,
bald Afghanen genannten Teppiche an, welche gewöhnlich
mit gröberer und langhaariger AVolle gewebt sind. Doch
kommen auch sehr feine und dicht gewebte Teppiche vor,
die sehr sorgfältig geschoren und in ihrer ziegelrothen Ge-
sammtfärbung durch prächtigen Glanz sowie Geschmeidig¬
keit ausgezeichnet sind. Das Muster ist das regelmässige
Polygon des Teke-leppichs, entweder achteckig oder in
zahlreichen Winkeln gebrochen.