MAK

Volltext: Katalog der Ausstellung orientalischer Teppiche im K.K. Österr. Handels-Museum, 1891

ZUR GESCHICHTE DES ORIENTALISCHEN TEPPICHS. anatolischen Teppichen der Jetztzeit am Südabhang des Kau¬ kasus entstanden denkt, und Xr. 360, die aut syrischen (v on P. Clark auf spanisch-maurischen) Ursprung zurückgeführt wird. Ueber die ältere Geschichte der persischen Teppiche und der ihnen eigenen reichen Blüthenrankenverzierung er¬ fahren wir aus den gemalten Teppichen des XV. und XVI. Jahrhunderts so gut wie nichts. Immerhin bilden aber diese letzteren den ersten und bisher einzigen Angriffspunkt, von dem aus sich ein vergleichendes Studium für die Beurtheilung älterer orientalischer Teppiche einleiten lässt. Zudem reicht dieser Angriffspunkt in Zeiten zurück, über welche namhaft hinauf die Geschichte der orientalischen Teppiche an Ori¬ ginalen zu verfolgen wir kaum eine berechtigte Hoffnung haben dürfen, namentlich seitdem uns die ägyptischen Fund¬ stätten gelehrt haben, dass wir von der Aufdeckung von Gräbern nach dieser Richtung nichts zu erwarten haben. Eine so uralte Kunst wie jene der orientalischen Tep¬ picherzeugung hat naturgemäss manche Phasen der Ent¬ wicklung durchlaufen. Von dem conservativen Charakter aller orientalischen Cultur steht aber zu erwarten, dass ein Xiederschlag aus allen diesen Phasen an hiezu geeigneten Stellen bis heute übrig geblieben ist. Von diesem Stand¬ punkte aus lässt sich nun sogar eine geschichtliche Ueber- sicht über die bisherige Entwicklung gewinnen — eine Ueber- sicht, die freilich insoferne einseitig ist, als sie naturgemäss ausschliesslich die decorative Ausstattung im Auge haben kann. Da aber eine andere, umfassendere Uebersicht aus bisher erörterten Gründen unmöglich ist, soll die beschränkte hier in knappen Zügen Platz finden. Die älteste Phase der orientalischen Teppichorna¬ mentik erscheint repräsentirt durch jene kleinen Teppiche, deren Fläche in einfache Streifen zerlegt ist; diese Streifen sind dann durch zusammenhanglos aneinandergereihte Einzel- motive ausgefüllt (Nr. 161).- Nomaden sind es naturgemäss,
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