MAK

Volltext: Katalog der Ausstellung orientalischer Teppiche im K.K. Österr. Handels-Museum, 1891

SERBISCHE TEPPICHE. Unter den Teppich erzeugenden Ländern der Levante nimmt Serbien einen hervorragenden Platz ein. Im ganzen Lande werden Teppiche für das Bedürfniss des Hauses pro- ducirt, doch ist der Hauptsitz der Erzeugung Pirot, jener Grenzort Südserbiens, der durch den serbisch-bulgarischen Krieg der occidentalen Welt geläufiger geworden und als Endstation der serbischen Eisenbahnen erst zu einiger Be¬ deutung gelangt ist. Er liegt am Eusse der «Stara Planina», dem gewaltigen Gebirgsstocke des Balkan, der in seinen unwirthlichen Alpenzügen eine überaus dürftige Bevölkerung birgt, die, noch unbekannt mit den Bedürfnissen der civili- sirten AVeit, sich mit dem kleinsten Lohne für ihrer Hände Arbeit zufrieden gibt. Nur dieser Bescheidenheit der Bewohner kann es zuge¬ schrieben werden, dass sich hier die Teppicherzeugung als gewerbsmässige Hausindustrie bis auf unsere Tage erhalten hat. Früher, und zwar zur Zeit der Türkenherrschaft, als die Teppiche nicht nur beim reichen Landadel, sondern bis nach Constantinopel reichlich lohnenden Absatz fanden, be¬ schäftigte sich fast die ganze weibliche Bevölkerung der circa 10.000 Seelen zählenden Stadt mit der Herstellung dieses Erzeugnisses, doch heute, wo der wohlhabende Adel und überhaupt alle Mohamedaner — die grüssten Abnehmer des Erzeugnisses — das Land verlassen, andererseits die Zollschranke gegen Bulgarien und die Türkei den Absatz
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