MAK

Volltext: Katalog der Ausstellung orientalischer Teppiche im K.K. Österr. Handels-Museum, 1891

204 SERBISCHE TEPPICHE. man Materiale und Arbeitslohn berechnet, bleibt nur ein geringer Verdienst an der fertigen Waare übrig. Die Preise der gangbaren Handelssorten, welche ein¬ gangs beschrieben wurden, sind folgende: Die I. Sorte erlangt 120 bis 200 Francs, » II. » » 80 » 120 » » III. » » 50 » 75 » » IV. » » 12 » 50 » Qualität des Materials und der Arbeit, Färbung und Anordnung der Muster beeinflussen oberwähnte Preisschwan¬ kungen. Angesichts der dargethanen Lohn- und GewinnVerhält¬ nisse ist es begreiflich, dass sich nur eine kleine Anzahl der Bevölkerung, und zwar nur der bescheidenste Theil der¬ selben, dieser Industrie zuwendet, und es ist klar, dass letztere mit fortschreitender Civilisation und wachsender Bedürfniss¬ innigkeit des Volkes bald durch den lohnenderen Verdienst auf anderen wirthschaftlichen Gebieten verdrängt werden muss. Um diesem Zweige der Volksindustrie unter die Arme zu greifen, hat die Alutter des jetzigen Königs vor ungefähr sechs Jahren die «Piroter Teppichindustrie-Casse» gegründet, welche den Teppich-Erzeugerinnen Vorschüsse zum Einkauf des Materiales gibt und auch die fertige Waare — die aus Geldmangel oft unter dem Gestehungspreise verschleudert wird — bei Auszahlung von relativ grossen Quoten des Werthes übernimmt, bis der Consum sie an sich zieht. Auf diese Art wurde durch die Industriecasse eigentlich ?eine ganz anempfehlenswerthe Central-Verkaufsstelle ge¬ schaffen, bei der der fremde Käufer, wenn auch theuerer, so doch besser abkommt als bei den Producenten selbst, da nur gute Qualität und echtfärbige Waare dort angenommen wird, während bei den Producenten verarbeitet wird, was gerade an Materiale vorhanden ist; andererseits richtet sich bei den
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