CHINESISCHE U CHIXESISCH-TURKESTAXISCHE TEPPICHE
Das Spinnen wird, und zwar auf sehr primitiven Spinn¬
rädern, von Frauen, das Weben von Männern besorgt.
Die meisten chinesischen Teppiche (251—254) zeigen
eine ganz feste, organische Raumgliederung. Vor Allem ist
die Mitte durch ein centrales Motiv betont, ebenso die vier
Ecken durch Configurationen von der Grundform recht¬
winkeliger Dreiecke; endlich fehlt fast niemals eine vom
Innengrunde deutlich geschiedene Bordüre. Sind die Ecken
nicht betont, so erscheint gewöhnlich das centrale Motiv von
vier ähnlichen in de;r Diagonalaxe vertheilten umgeben (247).
Zwischen Mitte und Ecken sind Streumuster in regelmässigen
Abständen, aber nicht allzudicht angebracht.
In Bezug auf die Farbe zeigen die chinesischen Teppiche
keineswegs den Reichthum der orientalischen. Der Grund
ist gewöhnlich weiss, namentlich an den kleineren Stücken:
an grösseren (247) findet sich gelegentlich Roth, auch mit
einem mäanderartigen Grundmuster nach Art eines Damastes,
in zwei Nuancen derselben Farbe. Nächst Weiss findet sich
Blau, gleichfalls in einem helleren und einem dunkleren Ton,
am häufigsten verwendet. Auch die Einzelmotive bewegen
sich in typischen Formen ohne weitergehende Variirung.
Von geometrischen Motiven findet sich vor Allem der Mäander,
insbesondere der fortlaufende (250), und der vom Hakenkreuz
herkommende (272). Das Hakenkreuz treffen wir mit abge¬
rundeten Kreuzarmen, gewöhnlich in Verbindung mit einem
Wolkenband (248). Von vegetabilischen Motiven ist die
Rosette namentlich in Bordüren sehr häufig. Dann auch abge¬
schnittene Zweige (263), ja selbst fortlaufende Ranken (247).
AusdemThierreichbegegnenwirFledermäusen und Schmetter¬
lingen (255), ferner der Gans, als dem Symbol der ehelichen
Treue und Liebe (in Scheiben mehrerer Bordüren. Auch
der Storch als Symbol der Langlebigkeit und der Löwe
als Vermittler einer glücklichen Vorbedeutung kommen auf
Teppichen dargestellt vor, letzterer namentlich an Stücken,