84 PERSISCHE TEPPICHE. — KHORASSAN.
höchst naturalistischer, um nicht zu sagen moderner euro¬
päischer Auffassung besteht, als in der typischen Bordüre,
so wie dieselbe an dem unter Nr. 90 in der modernen, bei
den Nummern 349 und 397 in der antiken Abtheilung der
Ausstellung zu beobachten ist. Diese Bordüre zerfällt in drei
breite Streifen und vier schmälere Säume. Der in der Mitte
befindliche breiteste Streifen zeigt zwei Wellenbänder, die in
ihrem undulirenden Zusammenstossen und Auseinandergehen
annähernd spitzovale Räume bilden, deren jeder mit einer
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Khorassan-Teppich (Khain) Nr. 90 von G. N. Zacchiri.
Rosette ausgefüllt ist, während auf die seitlichen dreieckigen
Winkel je eine halbe Rosette entfallt. Die beiden äussersten
Streifen enthalten reciproke Doppelreihen von Zackenblumen
(Lilien), von den beiden Saummustern ist das Wellenband mit
den nelkenartigen Blüthen hervorzuheben, da es an den
meisten Khorassaner Teppichen wiederkehrt.
So breit die eben besprochene Bordüre, so schmal sind
die an anderen Teppichen dieser Gattung zu beobachtenden
Bordüren, die nicht selten zu ganz schmalen Säumen mit
dem letzterwähnten Wellenband zusammenschrumpfen (44).