14
ordnet, sondern regellos ä la fantaisie angelegt. Die Musterungen
sind durch gezahnte Verbindungsfäden (brides) zusammengesetzt;
diente ehemals als Spitze eines rochette. Flandrisch, XVII. Jahrh.
100. Aeusserst fein geklöppelte Spitze (pülow-made) mit einem
zierlichen Phantasiemuster, dessen dichte undurchbrochene Dessins
durch verzahnte Verbindungsläden zusammengefügt werden.
101. Spitzenklöppelei (faxte au coussin) mit einem regelmässig
retournirenden Muster, dessen äussere Rände durch Leiterchen
abgegrenzt werden. Die dichteren Musterungen, nicht so fein wie
die in der folgenden Spitze, werden mit starken Durchbrechungen
zusammengesetzt. Flandrisch, XVI. Jahrh.
102. Spitze, auf dem Kissen geklöppelt, (pilloiv-made) mit
Phantasie-Musterungen. Die Verbindung des Musters durch zier
lich gezahnte, Fäden (Indes). Spanisch-flandrisch, XVII. Jahrh.
103. Klöppelarbeit aus den Klosterschulen wahrscheinlich von
Brügge. Das reich durcharbeitete Muster, ä brides zusammenge
setzt, in ähnlichen Dessins wie bei Nr. 100. XVII. Jahrh.
104. Spitze auf dem Kissen geklöppelt (.pülow-made). Das zier
liche Muster in kleinen Verästelungen und mit einem Blumen
werk, wie es der italienischen Renaissance eigen ist, geht von
einem Wurzelstock aus. Das in dichtem Leinenstoff gewirkte
Dessin wird mit Leiterchen abgefasst und gegenseitig durch ein
doppeltes Netzwerk (’reseau) in Verbindung gesetzt. Italienisch,
Schluss des XVI. Jahrh,
105. Spitzenmuster als Besatz einer Albe herrührend mit einem
Renaissance-Muster, wie es bei den Klöpplerinnen der Renaissance
im nördlichen Italien häufig vorkommt. Schluss des XVI. Jahrh.
106. Interessanter Ueberrest einer geklöppelten Spitze fdentelle
faite au coussin). Das kleine und regelmässig gewürfelte Muster
erinnert an die genueser und venetianischen Muster der Re
naissance. Genuesisch, XVI. Jahrh.