Fondation Pierre Gianadda
Martigny (Schweiz)
Gallisch-römisches Museum
Automobilmuseum
250 Kunstbilder
24. Mai -3. November 1985
Jeden Tag von 10 bis 19 Uhr
Die _
Vielseitige
x sämtliche
Bunkdiensdeislungen
Buchbesprechungen
Gerhart Egger: Bürgerlicher Schmuck 15. bis 20
hundert. Aufnahmen von Helga Schmidt-Gier
Caliwey-Verlag. München 1984, 222 Seiten. 50
und 415 Schwarzweißabbiidungen. öS 996.-.
AufgrundderpoiitischenSituationemaberauchweilervi
reicher war. hat sich der bürgerliche Schmuck im Geg
zum höfischen in beträchtlichem Ausmaß bis in unse
erhalten. Seitjeherwurde der höfisch-aristokratischeSc
als nachahmenswertes Vorbild vom Bürgertum ange
wobei die äußere Form direkt übernommen. die Mate
jedoch hauptsächlich in billigeren Versionen - Glas unr
paste statt Edelsteine. vergoldetes Silber statt massive
- angeboten wurden.
Nach einer kurzen Einführung über die verschiz
Schmuckarten unddieBedeutung.diederSchmuckfürc
ger hatte, gibt der Autor eine kulturgeschichtliche. chro
sche Übersicht uberdie Entwicklung dieserGeschmeide
mentale Vorlageblätter verbreiteten die modischenTenr
relativ rasch und gaben dem Goldschmied die Mögli
diese direkt zu übernehmen oder die Modelle seine
schmack und Können gemäß abzuwandein. Eine sehr gu
auswahl ermöglicht es dem Leser. Einblick in die Vielfä
derSchmuckproduktion des 15. bis 19. Jahrhunderts zut
men. Die Objekte werden noch durch zeitgenössische P
ergänzt. wodurch die Lebendigkeit des Anschauungsrnz
erst recht hervorgehoben wird. Da viele Schmuckstüc
Österreichischen Museums für angewandte Kuns
erstmals der Öffentlichkeit in breitem Rahmen vcrgeste
den.wirdmitdervorliegenden PublikationdieSammlung
sam aufgewertet. Der höchst umfangreiche Abbildungst
Buches bringt somit nicht nur dem Fachmann. sonder
dem interessierten Leser Gewinn.
Elisabeth Schmutte
Oskar Kokoschka, Briefe i, Claasen-Verlag. Düss
1984
Diese von der Frau des Künstlers. Oida Kokoschka, unc
Spielmann herausgegebenen Brieiesind aus demZeitrai
1905 bis 1919 und füllen mit 400 Seiten den stattlichen
Band einer vierbändigen Folge. Einen sehr breiten Rau
men in ihm die Briete an Alma Mahler ein. Sie zeigen SÜWI
Nahverhättnis der beiden als auch Kokoschkas express
schert Stil, der in den seine Gemütsbewegungen dokur
renden Zeilen besonders deutlich zum Ausdruck kommt
tig sindweiters die Schilderungen von seiner ihm unertrag
militärischen Ausbildung bei Ausbruch des Ersten Weltk
Sehr interessante Briefpartner in diesem Band sind die I
soren der Akademie, weiters Albert Ehrenstein. Herwa
den. Kurt Woiii. Julius Meier-Graefe. Kokoschkas
Bohusiav. seine Schwester Berta und seine Mutter Ftc
Aus letzteren Briefen geht die starke Verbundenheit des
iers mit seiner Familie hervor. für deren Wohl er sich se
antwortiich fühlte. Da in dieser Zeit auch die ersten Ver
lichungen von K.s literarischen Arbeiten fallen. sind at
Briete an seine Verleger wie jene an die Gaterislen wich
alle von dem starken Selbstbewußtsein des Schreibers zr
Einige Graphikwiedergaben aus jenen Tagen und ori
Fotos des Meisters ergänzen den Text. Über 300 Anmerl
machen die Zusammenhänge deutlich. Kurz getaßte Hit
auf die Lebensläufe der Adressaten und eiri Namensri
schließen den Band. Eine Briefkompilation. die gleich eir
graphie gelesen werden kann, so daß man die tolgenden
schon mit Ungeduld erwartet. Aloi:
Ernst E, Boesch: Das Magische und das Schont
Symbolik von Objekten und Handlungen. Stuttgai
Cannstatt: fromann-holzboog, 1983 (problemata
ISBN 3-7728-0839-5
Magie und Kunst stellen, davon geht Boesch aus, zwei g:
gende Verhaltensneigungen des Menschen dar. Beide e
Aufgaben. vor die sich der Mensch in seiner Auseinam
zung mit der Umwelt gestellt sieht. Sie sind Handlung
einer Umweltwillen, die das Ich bejahen können soll - d
je unterschiedliche Weise: Magie mehr als Versuch, dil
wie sie sein soll, zu erschaffen. Aus diesem Blickwinkel
der Autor seine sorgfältige Analyse magischen und ä
schert Handelns vor. Als kulturpsychologlsch ins;
Anwendung einer Symboltheorie des Handelns spric
Buchzunächst kurz überdie Bedeutung von Objekten all;
und dann über das magische Objekt, über Ritual und N
Was nun das ästhetische Objekt betrifft, so wird dargelei
an ihm das Ich zu zeigen versucht. daß es sich in einer ge
ten Umwelt befinden will. Das i-Zeigen- ist dabei die in dei
riefestgehaltene nHandlungsspura des lch, ein StückSell
wirklichung, mit deren Obiektivierung gleichzeitig ein Sti
angestrebten Umwelt entsteht.
u-.. am. llinlß?! Ilnnnilhnnrniillnrrw au. an... llnnnneianß