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COUM Tyansmissions (Cosey Fanni ’nitti), Exhibit No. 29 (Ausstellungsobjekt Nr. 29), (Alpha No. 5) (Sex Magazine Art 
Action Performance) (Sexmagazin Kunstaktion Performance), aus der Ausstellung »Prostitution«, Institute of Contemporary 
Arts, London, Oktober 1976. Sammlung von Cosey Fanni Tutti 
COUM lyansmissions Cosey Fanni Tutti), Exhibit No. 10 (Ausstellungsobjekt Nr. 10), (Park Lane No. 15) (Sex Magazine Art Action 
Performance) (Sexmagazin Kunstaktion Performance), aus der Ausstellung »Prostitution«, Institute of Contemporary Arts, London, 
Oktober 1976. Sammlung von Cosey Fanni Tutti 
und Miriam Shapiro), bei der einmonatigen, von Womanhouse 
unterstützten Aktionsreihe - einem »»environmental artwork' 
von Frauen im Rahmen des Cal Arts Program von Los 
Angeles« (1972) - sowie in dem 1973 eröffneten Woman’s 
Building.™ 
In Europa zählen Valie Exports Guerilla-Performances zu den 
ersten feministischen Aktionen. 1968 veranstaltete sie zusam 
men mit Peter Weibel Aktionen wie das Tapp und Tastkino. 
Dabei stellte sich Export mit einer Mini-Theaterbühne, die sie 
um ihre nackten, aber verdeckten Brüste gebaut hatte, auf die 
Straße. Mit einem Megaphon forderte Weibel die Passanten 
auf, näherzutreten, zwischen die Bühnenvorhänge zu greifen 
und Valies Brüste zu berühren. Exports Erklärung zu dieser 
Performance von 1968 zeigt deutlich, daß Avantgarde- 
Bewußtsein häufig in soziales Bewußtsein mündet: 
Dadurch, daß ich - in der Sprache des Kinos ausge 
drückt - die »Leinwand meines Körpers«, meine Brust, 
von jedermann berühren ließ, überschritt ich die Grenzen 
der gesellschaftlich anerkannten sozialen 
Kommunikation. Meine Brust war »der Gesellschaft des 
Schauspiels-' entzogen, die die Frau mit sich in die 
»Objektivierung« gerissen hatte. Mehr noch, die Brust ist 
nicht mehr Besitz eines einzigen Mannes; vielmehr ver 
sucht die Frau durch die freie Verfügbarkeit ihres Körpers 
ihre Identität unabhängig zu bestimmen: das ist der erste 
Schritt vom Objekt zum Subjekt.™ 
In schwarzem Hemd und schwarzer Hose mit herausge 
schnittenem Schritt, über der Schulter ein Maschinengewehr 
- so trat Export 1969 in einem Münchener Pornokino in ihrer 
Performance Aktionshose »Genitaipanik« auf. Dem Publikum, 
das eigentlich gekommen war, um Genitalien auf der 
Leinwand zu sehen, verkündete sie, daß »echte« Genitalien zu 
haben seien, und daß sie alles tun könnten, wozu sie Lust hät 
ten. Sie erinnert sich: 
Langsam ging ich die Reiheh ab, schaute den Leuten ins 
Gesicht. Ich bewegte mich nicht besonders erotisch. Ich 
ging langsam die Reihen entlang, das Gewehr zielte 
jeweils auf die Köpfe der Leute in der Reihe hinter mir. 
Ich hatte Angst und keine Ahnung, wie die Leute reagie 
ren würden. Während ich die Reihen abschritt, standen 
die Leute nach und nach auf und verließen den Saal. Es 
war für sie etwas völlig anderes, außerhalb des 
104 Cheri Gaulke, »Performance Art of the Woman’s Building«, in: 
High Performance, 3, 3^, Herbst/Winter 1980, S. 156-163. 
105 Valie Export, zitiert in: Peter Nesweda, »In Her Own Image: Valie 
Export, Artist and Feminist«, in: Arts Magazine, 65, 9, Mai 1991, 
S. 71. 
106 Valie Export in einem Interview mit Ruth Askey, in: High 
Performance, 13, Frühjahr 1981, S. 80, und zitiert in: Barry 
Kapk, .»Body as Sign: Performance and Film Works of Valie 
Export«, in: High Performance, 45, Frühjahr 1989, S. 35.
	        
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