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Volltext: Grosse Kunst aus Österreichs Klöstern

licher internationaler geistiger Austausch befruchtete 
das Wirken der mittelalterlichen Künstler, Ateliers 
und Werkstätten, sie erhielten Anregungen aus dem 
Westen und Osten, Süden und Norden. Aus allen 
Zonen der damaligen Kulturwelt wurden Kunstwerke 
eingeführt; sie kamen von Byzanz und dem Orient, 
von Sizilien, Italien, Irland, Lothringen, Frankreich, 
vom Oberrhein, Mittelrhein und Niederrhein, von Nieder 
sachsen, insbesondere von den unmittelbaren Nachbarn, 
vom Bodensee, von Bayern, Franken, Schwaben. Von 
irischen Mönchen waren die ältesten Benediktinerabteien 
Österreichs gegründet, die erhaltenen Denkmäler aus 
ihrer Gründungszeit spiegeln irische Kunst. Von der Maas 
und vom Rhein kamen Bronzegeräte, Goldschmiede 
arbeiten und Emailwerke; Emailgerät von Limoges; 
Nikolaus von Verdun hat in Klosterneuburg sein großes 
Emailwerk, eines der ehrwürdigsten und bedeutendsten 
Kunstwerke aller Zeiten geschaffen. Seidengewebe 
kamen aus Byzanz und dem Orient, Goldborten aus 
Sizilien; Elfenbeinwerke aus Byzanz, Sizilien, Italien, 
Lothringen und Frankreich; Walroßbeinschnitzwerk 
aus dem Norden; Stickerei in der Hochgotik auch aus 
England. Bei dem gewaltigen Umfang der Aufgaben 
und Aufträge stand jedoch immer die heimische Kunst 
im Vordergrund; in ihren Meisterwerken erweist sie 
sich auf der Höhe ihrer Zeit; im hohen Mittelalter war 
Salzburg ein europäisches Kunstzentrum nicht nur 
durch seine Skriptoren, Illuminatoren, Freskomaler, 
Glasmaler und Goldschmiede; man darf annehmen, auch 
im übrigen Aufgabenkreis der angewandten Kunst. Die 
Abteien der österreichischen Alpenländer haben rühm 
lichen Anteil an der Kunstgeschichte des Abendlandes; 
die Kirnst der Donauklöster und Wiens wirkte tief und 
nachhaltig auch auf die mittelalterliche Kunst der 
Nachbarländer. R - Ernst 
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