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Volltext: Die Sammlung antiker Vasen und Terracotten im K. K. Oesterreich. Museum

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I. Gefässe: C) Mit rothen Figuren. 
b) Mit weissem Ueber^uge. In der Haupt 
sache die Form von Fig. 18 auf p. 32; die 
untere Bauchhälfte jedoch mehr einge^ogen, 
die Schultern ansteigend, die Mündung höher, 
am oberen Rande der Fussplatte eine Rille. 
Die oberen pvei Drittel des Bauches, Schulter 
und untere Hälfte des Halses mit weissem 
Ueber^uge versehen. 
Nr. 351. Lekythos. Zwischen Körper und 
Fussplatte ein Wulst mit gravirten Rin 
gen. Auf der Vorderseite des Bauches 
Darstellung einer Todtenklage. Die Con- 
touren braunroth, die Füllung poly 
chrom. Die oben und unten einschlies- 
senden Parallelstreifen in verdünntem 
Firniss; am oberen Rande kein Mäander 
zwischen denselben. Auf der Schulter 
geringe Reste von drei Palmetten, die 
mittlere nach abwärts. Schöner Stil, 
sehr fein und gut erhalten. Zusammen 
gesetzt , Lücken mit Gips ausgefüllt, 
Unwesentliches (an den Haaren) ergänzt. 
H. o'52. Aus Athen, 1871 erworben. 
(10.618.) 
Auf einem Ruhebette liegt nach 1. eine 
Todte mit Ohrring und Halsschmuck, bekleidet 
mit einem nur contourirten Chiton, der den 
Hals frei lässt; der Kopf liegt auf einem Polster, 
der Körper ist mit einer grauschwarzen Decke, 
über welche Tänien herabhängen, verhüllt. Zu 
Häupten des Bettes steht in Vorderansicht 
eine weibliche Figur in contourirtem Chiton 
mit Ueberschlag, auf der L. ein langes Käst 
chen, über welches graue, fast ganz verblasste 
Tänien herabhängen, in der R. hält sie über 
den Kopf der Todten einen zur Abhaltung der 
Fliegen bestimmten Blattfächer (ehemals ganz 
hellblau). Hinter dem Bette, dem Leichname 
zugewendet, steht ein zweites Mädchen in 
Chiton mit Ueberschlag, dessen mittleres Drittel 
hellblau war; sie greift mit beiden Händen kla 
gend an das Haupt. Zu Füssen des Bettes 
eine dritte weibliche Figur, in grauschwarzem 
Aermelchiton und braunem Mantel, welche die 
R. nach der Todten ausstreckt und mit der L. 
nach dem Haupte greift. Hinter ihr ein grauer 
Lorberkranz und eine lange Binde. Im Raume 
drei kleine fliegende etbuAa, bei denen sämmtlich 
der eine Arm ausgestreckt, der andere in spitzem 
Winkel gegen den Kopf zurückgebogen ist. Die 
Haare aller Figuren roth. 
Vorzeichnung in grauer Farbe erhalten bei 
dem Kopf und dem 1. Arm der 1. Figur (v. 1.), 
dem Chiton der 2. und bei den Beinen der zu 
Häupten des Bettes stehenden. — Manche Exem 
plare der unten angeführten Publication geben 
die Farben des Originales, resp. des von H. 
Macht angefertigten Aquarells nicht getreu 
wieder; der Grund erscheint auf denselben gelb 
lich statt kreideweiss, das Grauschwarz der 
Bettdecke, des Chitons der 1. Figur und des 
Lorberkranzes olivengrün. 
Abgeb. Benndorf, Griech. u. Sicil. Vasen 
bilder, Taf. XXXIII (Chromolithographie). — 
Pottier, Etüde sur les ldcythes blancs attiques 
p. 12, Nr. 5. Rayet-Collignon, Histoire de la 
ceramique grecque, p. 230. 
Nr. 352. Lekythos. Die Darstellung gefälscht; 
von der antiken, mit matt schwarzer 
Farbe gemalten, wenige Reste erhalten. 
Auf der Schulter rothe und schwarze 
Palmetten. Der Mäander am oberen 
Bauchrande und seine Einfassungslinien 
modern. H. o'3i. Samml. Blum-Blanken- 
egg. {7987.) 
V ahrscheinlich antik das Giebeldreieck eines 
Grabes mit einfachem Akroterion; neben der 
r. davon sitzenden ganz modernen Figur kommt 
ein von einer stehenden Figur herrührender 
1. Arm mit einem langen Korbe auf der Hand 
zum Vorschein. 
Nr. 353. Lekythos. Die ganze Darstellung 
gefälscht. Die einschliessenden Parallel 
streifen in verdünntem Firniss. Ohne 
Mäander am oberen Rande und ohne 
Palmetten auf der Schulter. Aus Stücken 
zusammengesetzt. H. o'385. Samml. 
Blum-Blankenegg. (7986) 
Bauchige Lekythos (sog. Aryballos). 
’ - 
Fig. 30, Nr. 364. 
a) Strengere Form: Bauch und flache Schulter 
scharf voneinander absefend; Schulter und 
Hals ineinander übergehend, auf der ersteren 
eine Rille. Thongrundiger Streifen unter der 
Darstellung. Sämmtlich aus der Zeit des 
schönen Stiles. 
Nr. 354. Aryballos. Fast ganz abgerieben. 
Weibliche Figur in Chiton und Mantel 
nach rechts schreitend, neben ihr Woll- 
korb (?). H. o‘io5. Samml. Scaramanga. 
(5263.)
	        
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