56
I. Gefässe: C) Mit rothen Figuren.
b) Mit weissem Ueber^uge. In der Haupt
sache die Form von Fig. 18 auf p. 32; die
untere Bauchhälfte jedoch mehr einge^ogen,
die Schultern ansteigend, die Mündung höher,
am oberen Rande der Fussplatte eine Rille.
Die oberen pvei Drittel des Bauches, Schulter
und untere Hälfte des Halses mit weissem
Ueber^uge versehen.
Nr. 351. Lekythos. Zwischen Körper und
Fussplatte ein Wulst mit gravirten Rin
gen. Auf der Vorderseite des Bauches
Darstellung einer Todtenklage. Die Con-
touren braunroth, die Füllung poly
chrom. Die oben und unten einschlies-
senden Parallelstreifen in verdünntem
Firniss; am oberen Rande kein Mäander
zwischen denselben. Auf der Schulter
geringe Reste von drei Palmetten, die
mittlere nach abwärts. Schöner Stil,
sehr fein und gut erhalten. Zusammen
gesetzt , Lücken mit Gips ausgefüllt,
Unwesentliches (an den Haaren) ergänzt.
H. o'52. Aus Athen, 1871 erworben.
(10.618.)
Auf einem Ruhebette liegt nach 1. eine
Todte mit Ohrring und Halsschmuck, bekleidet
mit einem nur contourirten Chiton, der den
Hals frei lässt; der Kopf liegt auf einem Polster,
der Körper ist mit einer grauschwarzen Decke,
über welche Tänien herabhängen, verhüllt. Zu
Häupten des Bettes steht in Vorderansicht
eine weibliche Figur in contourirtem Chiton
mit Ueberschlag, auf der L. ein langes Käst
chen, über welches graue, fast ganz verblasste
Tänien herabhängen, in der R. hält sie über
den Kopf der Todten einen zur Abhaltung der
Fliegen bestimmten Blattfächer (ehemals ganz
hellblau). Hinter dem Bette, dem Leichname
zugewendet, steht ein zweites Mädchen in
Chiton mit Ueberschlag, dessen mittleres Drittel
hellblau war; sie greift mit beiden Händen kla
gend an das Haupt. Zu Füssen des Bettes
eine dritte weibliche Figur, in grauschwarzem
Aermelchiton und braunem Mantel, welche die
R. nach der Todten ausstreckt und mit der L.
nach dem Haupte greift. Hinter ihr ein grauer
Lorberkranz und eine lange Binde. Im Raume
drei kleine fliegende etbuAa, bei denen sämmtlich
der eine Arm ausgestreckt, der andere in spitzem
Winkel gegen den Kopf zurückgebogen ist. Die
Haare aller Figuren roth.
Vorzeichnung in grauer Farbe erhalten bei
dem Kopf und dem 1. Arm der 1. Figur (v. 1.),
dem Chiton der 2. und bei den Beinen der zu
Häupten des Bettes stehenden. — Manche Exem
plare der unten angeführten Publication geben
die Farben des Originales, resp. des von H.
Macht angefertigten Aquarells nicht getreu
wieder; der Grund erscheint auf denselben gelb
lich statt kreideweiss, das Grauschwarz der
Bettdecke, des Chitons der 1. Figur und des
Lorberkranzes olivengrün.
Abgeb. Benndorf, Griech. u. Sicil. Vasen
bilder, Taf. XXXIII (Chromolithographie). —
Pottier, Etüde sur les ldcythes blancs attiques
p. 12, Nr. 5. Rayet-Collignon, Histoire de la
ceramique grecque, p. 230.
Nr. 352. Lekythos. Die Darstellung gefälscht;
von der antiken, mit matt schwarzer
Farbe gemalten, wenige Reste erhalten.
Auf der Schulter rothe und schwarze
Palmetten. Der Mäander am oberen
Bauchrande und seine Einfassungslinien
modern. H. o'3i. Samml. Blum-Blanken-
egg. {7987.)
V ahrscheinlich antik das Giebeldreieck eines
Grabes mit einfachem Akroterion; neben der
r. davon sitzenden ganz modernen Figur kommt
ein von einer stehenden Figur herrührender
1. Arm mit einem langen Korbe auf der Hand
zum Vorschein.
Nr. 353. Lekythos. Die ganze Darstellung
gefälscht. Die einschliessenden Parallel
streifen in verdünntem Firniss. Ohne
Mäander am oberen Rande und ohne
Palmetten auf der Schulter. Aus Stücken
zusammengesetzt. H. o'385. Samml.
Blum-Blankenegg. (7986)
Bauchige Lekythos (sog. Aryballos).
’ -
Fig. 30, Nr. 364.
a) Strengere Form: Bauch und flache Schulter
scharf voneinander absefend; Schulter und
Hals ineinander übergehend, auf der ersteren
eine Rille. Thongrundiger Streifen unter der
Darstellung. Sämmtlich aus der Zeit des
schönen Stiles.
Nr. 354. Aryballos. Fast ganz abgerieben.
Weibliche Figur in Chiton und Mantel
nach rechts schreitend, neben ihr Woll-
korb (?). H. o‘io5. Samml. Scaramanga.
(5263.)