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I. Gefässe: C) Mit rothen Figuren.
oder 3 Mäandergliedern und geschachten
Feldern, sowie durch sog. Eierstab, oben
durch thongrundige Linie; am Rande des
Deckels das gleiche Mäanderornament
wie unter der Darstellung, auf seiner
Fläche liegende Palmetten. Schöner
Stil. Sehr fein, jedoch stark zerstört,
aus Stücken zusammengesetzt, vieles
in Gips ergänzt. H. o-ii, D. o’ig.
Samml. Blum-Blankenegg. (8003.)
Doppelthür, deren r. Flügel nach innen ge
öffnet ist, als Andeutung des Gemaches. Sieben
Frauen, je zwei zu einer Gruppe vereinigt, die
letzte isolirt. Sie tragen noch den feingefal-
telten jonischen Chiton, nur die zweite den
dorischen. Die i. rechts von der Thüre im
geschweiften Lehnstuhle nach r. sitzend, um
den Unterleib Mantel, das Haar mit Nacken
schopf, die Arme wie die einer Spinnerin er
hoben; die 2. in Vorderansicht, den Kopf der i.
zuwendend, das Haar hinten aufgenommen und
in einem Beutel, auf der L. ein Kästchen, die
R. gesenkt mit einem kleinen rundlichen Ge
genstand. Die 3. in Vorderansicht auf einem
Arbeitskorbe sitzend, um die Beine den-Mantel,
das Haar mit einer Sphendone aufgenommen,
Kopf und Arme mit geballten Fäusten wie
zornig nach r. wendend zur 4. in Dienerinnen
haube und Mantel, die nach 1. steht, auf der
gesenkten L. ein grösseres Kästchen; während
sie den Deckel desselben mit der R. öffnet,
hebt sie balancirend das r. Bein; die 5. in
Schrittstellung nach links, in der gesenkten R.
ein Kästchen mit Bügelhenkel, in der L. ein
Saiteninstrument mit sehr langen, stabartigen,
unten in einen spitzen Winkel zusammenlaufen
den Armen, ohne Schallboden, nur mit zwei
Stegen für die Saiten, auf dem Unterarm Mantel;
sie wendet den Kopf zur 6., die mit übereinan
dergeschlagenen Beinen in einem Lehnstuhl
nach 1. sitzt, um den Unterleib Mantel,
auf dem Kopf runde Haube mit Knopf in
der Mitte; das Kinn mit der L. aufstützend
betrachtet sie sich in einem Spiegel, den die
R. hält. Hinter ihr die 7. nach 1. stehend und
den Chiton unter seinem Bausche gürtend. Das
Ende ihres herabfallenden Haares steckt in
einem Beutel. Alle — soweit die Köpfe er
halten— mit Ohrringen. Im Raume aufgehängt
Bänder, Alabastra und eine spitze Mütze.
Nr. 382. Deckelbüchse von der Form der
vorhergehenden. Ohne Ring auf dem
Deckelknopf. Der Fuss falsch ergänzt.
Die Büchse aus vielen Stücken zusam
mengesetzt, überschmiert und ergänzt,
mit nur sehr wenigen antiken Resten
einer Darstellung aus dem Frauenge
mache. Auf dem Deckel Ölkranz zwi
schen zwei Streifen mit verticalen
Strichelchen. Der Thongrund grau ver
brannt. Schöner Stil. H. 0T45, D.
o' 115. Samml. Blum -Blankenegg. (8005.)
Der Raum durch eine Thüre (ganz modern)
und zwei Säulen mit dorischem Capitell getheilt.
Dazwischen drei Frauen, von denen nur die
h üsse und der untere Theil des Gewandes echt
ist. Vor zweien ein Arbeitskorb. Das Ganze
war überaus flüchtig und mit den weit auseinan
der gestellten Figuren sehr leer.
Nr. 383. Runde Dose. Der Deckel mit einem
breiten Rande, in der Mitte auf thon
grundiger Linie nach r. schreitender
Hahn von feiner, strenger Zeichnung.
Kamm, Lappen und Schwanzfedern
roth. Unterseite des Deckels wie der
Büchse gefirnisst. H. o - o34, D. o'075.
(i2.o36.)
Nr. 384. Runde Dose. Auf dem Deckel ein
grosser männlicher Kopf nach links,
mit aufgelöstem Haar, bedeckt mit einem
auf das Hinterhaupt zurückgeschobenen,
durch das Rund abgeschnittenen korinthi
schen Helm. Auf der Unterseite des
Deckels, wie der Dose in den Firniss
vordem Brennen eingedrückt -®-A. Ober
fläche desThones grau verbrannt. Schöner
Stil. H. o'o5, D. o'072. (12.037.)
Nr. 385. Deckel einer sog. Lekane. Zweimal
einander gegenüber ein Kopf mit langer
Locke in geschlossener Haube und ein
gelagerter Greif mit Zackenkragen, die
Flügel und ein Vorderbein erhoben, da
zwischen eine aufspriessende Ranke.
Bälle als Füllung. Am Rande und auf
dem Knopfe sog. Eierstab. Flüchtig, der
Stil dem apulischen verwandt. D. 0M9.
Samml. Blum-Blankenegg. (8010.)