Etruskische Aschenurnen, Römische und Spätantike Gefässe, Varia.
75
F) Anhang. (Etruskische Aschenurnen, Römische und
Spätantike Gefässe, Varia.)
Etruskische Aschenurnen.
Nr. 583. Aschenurne. Mit Stuccoüberzug
Z'' und Rest:n von Bemalung. Die Vor
derseite des Kastens durch zwei can-
nelirte dorische Halbsäulen in drei
Felder getheilt; in dem mittleren eine
Maske mit schwarzen Haaren, auf dem
Kopfe einen spitzzulaufenden Hut mit
zwei Hörnern, um das Kinn einen aus
gezackten grünen Blattkranz; in den
seitlichen Feldern je eine Cypresse. Am
oberen Rande eine stark verstümmelte,
roth aufgemalte Inschrift. Auf dem Deckel
liegt eine weibliche Figur in Chiton und
Mantel, der den Unterleib bedeckt und
rückwärts auf das Haupt gezogen ist;
als Unterlage für den Kopf ein Polster,
das Gesicht nach oben gerichtet, die
L. an die Wange, die R. auf das Knie
gelegt. L. o - 285, Tiefe o - i53, H. o‘32.
Im Wiener Kunsthandel erworben.
{6857.)
Nr. 584. Aschenurne mit der typischen Dar
stellung des Kampfes, in welchem ein
nur mit Schurz bekleideter Mann als
Waffe gegen einen gestürzten Krieger
die Pflugsterze gebraucht. Auf dem
Deckel eine liegende Frau wie bei der
vorhergehenden Nummer. L. o‘29,
T. 0-14, H. o-33. Im Wiener Kuns’t-
handel erworben. (6858.)
Vgl. Baumeister, Denkmäler I, p. 466. Der
stürzende Krieger in Chiton und einem aus
zwei breiten Gurten bestehenden Panzer, an
welchem zwei Reihen von Lederplättchen herab
hängen. — Der Chiton der Frau auf dem
Deckel mit kurzen Aermeln.
Nr. 585. Aschenurne. Wechselmord des
Eteokles und Polyneikes in Gegenwart
zweier Keren. Auf dem mit dem Rande
vorspringenden Deckel ein dem Be
schauer zugekehrt liegender Jüngling,
bis zum Kinne in den Mantel gehüllt.
L. des Kastens o‘42, T. o - 2o5, H. o'4.
TI „
Replike von Körte, I rilievi delle urne
Etrusche vol. II, parte 1, tav. XIX, 1. Der eine
der beiden Brüder ist in das Knie gesunken
und stösst dem anderen das Schwert, in den
Unterleib, während dieser ihm das seinige in
die Kehle rennt.
Nr. 586. Deckel einer Aschenurne mit lie
gender Jünglingsfigur wie die vorher
gehende. L. o'385. Geschenk des Herrn
Reichmann in Mailand. {2584.)
Römische Reliefgefässe (sog. Terra sigillata).
Nr. 587. Kleines Schälchen, auf Fussring,
concav, der Rand ausgebogen; auf der
Aussenseite von feinen aufsteigenden
Ornamenten stilisirter Art umgeben.
Glänzende, ziegelrothe Oberfläche (nicht
glasirt). Zusammengesetzt aus zwei
Hälften, die aus einer und derselben
Form gepresst sind. Dicke Wandungen.
H. o‘o58, D. o'o8. In Rom erworben.
(2825.)
j Nr. 588. Fragment der niedrigen steilen
Seitenwand einer Schale, an dem oberen
und unteren Rande profilirt; die Mitte
in schiefer Richtung gerieft, darauf
zwei Masken. Hohes Relief. Korallen-
rothe Oberfläche. Aus Aquileja. H. o - o35.
(6415.)
Nr. 589. Vier Fragmente von gleichen
Schalen. A) Mit Erot, H. o'o5, B) mit
Guirlande, die ein Vogel hält, H. 0'025,
10*