i5
der vollen Holzplatte nachträglich ein Loch herausgeschnitten werden.
Nun ist diese scheinbare Vase eigentlich ein umgestülpter Deckenleuchter,
nämlich der Rumpf eines vierten, den drei erhaltenen ähnlichen Beleuch
tungskörpers, dessen übrige Bestandteile vermutlich bei der seinerzeitigen
Übertragung schon gefehlt hatten.
Wenn man sich nun sagen muß, daß schon die heutigen drei Decken
leuchter für den kleinen Raum zu viel sind und mit der ganzen übrigen Aus
stattung den Eindruck der
Überladung hervorrufen, so
läßt es das Vorhandensein
eines vierten Deckenleuch
ters, der in dem Dubsky-
schen Zimmer gar keinen
Platz mehr gefunden hätte,
als völlig zweifellos erschei
nen, daß der Raum, für
den die ganze Einrichtung
ursprünglich veranlaßt wur
de, unstreitig bei weitem
größer gewesen sein muß.
Dafür spricht auch der Um
stand, daß die Decken
leuchter nicht ganz gleich
gestaltet sind. Es kamen
zwei verschiedene Typen
zur Verwendung, so daß
sie wohl auch nicht so in
Reih und Glied hingen wie
heute. Nur je zwei der noch
gut erhaltenen sind gleich
artig; vom fehlenden zwei
ten Deckenleuchter des an
dern Typus erhielt sich
. *■'
A. .i
r- i
m
V
Abb. 14. Kaminvorsatz im Porzellanzimmer
außer dem Rumpf auf dem Kamin noch ein bimförmiger Anhänger, der jetzt
an einem der andern Deckenleuchter angebracht ist. Daß bei jener Änderung
des Zimmers Teile des Wandschmuckes beseitigt und Porzellane damit über
flüssig wurden, erhellt auch daraus, daß sich einzelne Plättchen und auch
Vasen im Dubskyschen Besitz außerhalb dieses Zimmers fanden, ohne daß
dieses selbst Lücken aufwies. So schenkte Graf Guido Dubsky im Jahre 1902
dem Brünner Erzherzog Rainer-Museum eine kleine achteckige Porzellan
platte und eine Deckelvase, die offenkundig einst zur Wandverzierung des
Zimmers gehört hatten, in der damaligen Aufstellung aber nirgends fehlten
und deshalb auch deponiert waren. Auch die zwei jetzt auf den Ecktischchen
an der Fensterwand aufgestellten Porzellanflaschen müssen ursprünglich