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waren in Druck erschienen; eine Monatschrift, herausgegeben von V. Teirich,
diente mit ihren.Abbildungen als Ergänzung zu den »Mittheilungen« des Museums;
einen schönen Katalog hatte die werthvolle Ornamentstich-Sammlung durch Franz
Schestag erhalten. Endlich erwiesen die photographischen Aufnahmen und die
Copien der Gipsgiesserei, welche Schmuck in das Haus, Verständniss in das
Gewerbe und Lehr- und Zeichenmaterial in die Schule brachten, schon eine statt
liche Zahl.
Die Kunstgewerbeschule selber war durch eine Revision der Statuten er
weitert worden. Es hatte sich herausgestellt, dass die Schüler selten mit der
nöthigen Fertigkeit im Zeichnen kamen, um bereits mit Erfolg in die Fach
abtheilungen ein treten zu können. Es war daher, um die Fachabtheilungen vor
dem Zeitverlust, der in der Beschäftigung mit dem Elementaren lag, zu befreien,
eine Vorbereitungsschule gegründet worden, in welcher Zeichnen und Modelliren
gelehrt wurde. Und ferner, da sich das Bedürfniss nach besser gebildeten Zeichen
lehrern für den neu organisirten Zeichenunterricht an den Staatsschulen heraus
gestellt hatte, wurde an der Kunstgewerbeschule ein eigener, alsbald sehr stark
besuchter Zeichenlehrercurs eingerichtet.
Der Besuch des Museums war in steter Zunahme begriffen; er war
von 56.891 im Jahre 1864 auf 129.441 im Jahre 1872 gestiegen und die
Gesammtziffer der Besucher seit der Gründung bis zum Ende des Jahres 1872
hatte die stattliche Ziffer von 909.010 erreicht. Das nächste Jahr, das Jahr der
Wiener Weltausstellung (1873), erhöhte die Ziffer auf 201.654, so dass die Ge-
sammtzahl in dem ersten Jahrzehnt die Million bereits um mehr als hunderttausend
überschritten hatte.
II.
Von dem Moment an, da Sammlungen und Schule im neuen Museum
eingerichtet waren, wenn auch die letztere noch keineswegs vollgenügende
Räume besass, kann man wohl eine neue Epoche in der Geschichte des Oester-
reichischen Museums beginnen. Der Besuch hob sich in ausserordentlicher Weise
und erreichte schon im Jahre 1873, wozu freilich der Fremdenzufluss zur Welt
ausstellung mit beitrug, die angegebene hohe Ziffer von 201.654 Personen, welche nur
in den Jahren 1879 (234.539), 1880 (204.146), 1881 (241.609) überboten wurde.