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der technischen Künste«, das im Moment noch nicht abgeschlossen ist, und des
selben »Kunst im Handwerk«, sowie »Katechismus der Kunstgeschichte«. Ebenso
sind in gleicher Weise zu nennen: Falke’s aus Vorlesungen im Museum hervor-
gegangene »Kunst im Hause«, sowie seine »Aesthetik des Kunstgewerbes«. Das
erstere Werk erlebte bis jetzt fünf Auflagen, wurde in verschiedene Sprachen
übersetzt und erschien zu Boston in Amerika als ein überaus reich illustrirtes,
mit Commentar und Anmerkungen versehenes Buch, übersetzt und herausgegeben
von C. Perkins. Diesem Vorgänge folgte der Wiener Verleger (C. Gerold’s Sohn)
ebenfalls mit einer illustrirten Prachtausgabe. Auch Falke’s »Costümgeschichte
der Culturvölker« und »Der Garten, seine Kunst und Kunstgeschichte«, sind
grösstentheils aus Vorlesungen im Museum entstanden.
Theils besonderer Gelegenheit, theils der Theorie und Kunstgeschichte,
theils weiteren, man möchte sagen kunstpolitischen Interessen gehören auch die
Schriften und literarischen Unternehmungen Eitelberger’s an, welche in diesen
Jahren entstanden. Wir nennen darunter die bedeutungsvollen Vorträge über den
Zeichenunterricht, »Die österreichische Kunstindustrie und die heutige Weltlage«,
»Die Kunstbewegung in Oesterreich seit der Pariser Weltausstellung im Jahre 1867«,
sodann seine in vier Bänden vereinigten »Gesammelte kunsthistorische Schriften«.
Endlich sei auch der »Quellenschriften für Kunstgeschichte und Kunsttechnik des
Mittelalters und der Renaissance« gedacht, eines unter Eitelberger’s Leitung entstan
denen Sammelwerkes, bestehend ausUebersetzungen oder Bearbeitungen von Original
schriften, das viel Anregung und Kenntniss darbot, endlich aber doch wegen Mangel
an genügender Theilnahme vom Verleger (W. Braumüller) aufgegeben wurde.
Dieses Verzeichniss von Publicationen, welches keineswegs auf Vollständigkeit
Anspruch macht, auch durchaus nicht vollständig ist, zeigt wohl zur Genüge,
welche Rührigkeit damals im Oesterreichischen Museum herrschte, welche Anregung
von seiner Direction ausging. Was in den letzten Jahren nach Eitelberger’s Tode
publicirt wurde, das wird später zur Besprechung gelangen.
IV.
Die Thätigkeit des Museums in Bezug auf Ausstellungen seit der
Vollendung des Neugebäudes war, abgesehen von der bereits erwähnten Bericht
erstattung, doppelter Art: entweder sie bezog sich auf Ausstellungen in den
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