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Volltext: Ausstellung von Gläsern des Klassizismus, der Empire- und Biedermeierzeit

gate, mit Gips ausgefüllte, geschnittene oder gepreßte 
Medaillons, kommen nicht selten vor. 
Das im Wettbewerb mit Englands Bleiglas in Mode 
kommende böhmische Schliffglas wurde zu Anfang des 
19. Jahrhunderts sehr häufig in Metall gefaßt. Stets erscheint 
die Kupfermontierung der Tassen, Servierbretter etc. ver 
goldet und mit feinen Empiremotiven geziert, wie es genügend 
Beispiele in der Ausstellung erkennen lassen. Sehr Geschmack 
volles und Repräsentatives ist in dieser Gattung zuwege 
gebracht worden. Im Schliff herrscht die Brillantierung vor. 
Eine der beachtenswertesten Gruppen der Veranstaltung 
bildet aber die des Glasschnitts. Mit dem Louis-XVl-Stil 
wurde die Form der Gläser ruhiger, im Vergleich zu den 
vorhergehenden geradezu nüchtern. Wir begegnen fast 
durchwegs dem glatten zylindrischen Becher oder einem 
Pokal mit quadratischer Fußplatte und stark verjüngtem 
vierkantigem Schaft. Magere Ornamente ziehen sich über 
die Wandung hin oder zieren bloß den Mundrand der 
Becher. Säulen, Guirlanden, Vasen, durch Gehänge mitein 
ander verbunden, bilden die Hauptmotive des Glasschnitts. 
Doch gerät man leicht in Gefahr, diese Gläser zu früh 
anzusetzen. Neue Stilformen dringen in die böhmische 
Glasindustrie verhältnismäßig spät ein. Die meisten der 
im Louis-XVI-Stil gescjrnittenen Gläser entstammen erst 
dem Beginn des 19. Jahrhunderts. Andererseits weist zum 
Beispiel der für seine Zeit gewiß «moderne» Pokal des Kunst 
historischen Museums mit den Hochschnitt-Porträts Kaiser 
I'ranz II. und seiner Gemahlin vom Jahre 1790 in den Kar 
tuschen noch Rokokoformen auf ( Nr. 411). In der Ausstellung 
hebt sich vor allem eine Gruppe von meist zylindrischen 
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