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Noch bleiben einige bescheidenere Werke Antonio's zu erwähnen.
Es sind meist Bilderrahmen mit reichern Reliefornament. Der bedeutendste
scheint der vom Altarbild des Raffaelino del Garbo in der Kirche S. Maria
degli Angeli gewesen zu sein. Eine Reihe von kleineren beschreibt Landi.
Besonders ausführlich den für die Familie Sarini zum Schmuck einer
heiligen Familie von Sodoma bestimmten. Der tabernakelartig sich auf-
bauende Rahmen aus Nussbaumholz trägt an dem Postament, den Pila-
stern und dem Gebälk üppiges Schnitzwerk. Zur Seite des Giebels stehen
zwei in voller Rundung gearbeitete Serafine. ln den Zwickeln, die das
oben abgerundete Bild begrenzen, findet sich die Bezeichnung
AN. DNl. und MCCCCCI.
Der Fries ist mit Greifen und in Rankenwerk auslaufenden Harpyen ge-
schmückt. In der Mitte trägt er ein auf einer Vase fussendes und von
zwei Adlern gestütztes Täfelchen mit der Inschrift:
ANTONIVS BARILIS
SENENSIS OPVS (sic).
Dieser Fries, den die beigegebene Abbildung reproducirt, behndet sich
ebenfalls im Besitz des Oesterr. Museums').
Barili starb im Jahre 1516 unter Hinterlassung von 4, Kindern. Sein
künstlerisches Erbe traten ausser seinem um weniges jüngeren Neffen und
dem schon genannten Giovanni di Pietro seine SchülenGirolamo della
Massa und Lorenzo Donati an. Dr. Hugo v. Tschudi.
Zur Frage der Verblndung einer gewerblichen Arheiteechule mit der
Volksschule und mit der Fachschule.
Von R. v. Eitelberger.
II. zur Abwehr und zur verstmdigung.
(Fortsetzung)
II.
Zu wiederholten Malen wurde Veranlassung genommen-f), darauf hin-
zudeuten, dass die Kunstgewerbe sich von den anderen Gewerben nicht abso-
lut trennen lassen. Bei allen Gewerben, bei denen es sich mehr oder weniger
um Form und Farbe handelt, kommt irgend ein Kunstelernent in Betracht.
Nur iene Gewerbe , bei denen eben im künstlerischen Elemente der
Schwerpunkt zu suchen ist, lassen sich etwas bestimmter von den ver-
schiedenen anderen Gewerben ausscheiden und dann als Kunstgewerbe im
') Seine Länge betragt 87 Centimeter, seine HOhe n (Zentimeter. Er zeigt noch
Spuren ehemaliger Vergoldung. Die Arbeit ist, namentlich im Figürlichen, derb und un-
empfunden, immerhin aber von bedeutender decorativer Wirkung.
1') Siehe den Aufsatz whber deutsche Kunstgewerbe- im Journal vdas neue Reich-r,
1876, und in den t-Teirichlschen Blüttem für Kunstgewerbe-r, Jahrgang 1876, IKUDSI-
gewerbliche Zeitfregem, Artikel 5.