42
76 SINZENDORF-BECHER. (Abb. 7.)
Der walzenförmige Becher hat oben und unten eingekittete
Glasreifen. Unten goldradiertes Kettenmuster auf rotem Grund
zwischen zwei tauartigen Einfassungsstreifen, oben Inschrift:
»Auf das hoche und erfreuliche Namensfest Prospers Reichs
fürsten von Sinzendorf Durchlaucht 1806« zwischen tauartigen
Streifen in Gold auf rotem Grund. In die Wandung eingelassen
ovales Medaillon mit goldradierter Darstellung der Minerva,
sitzend, mit ihren Emblemen. Auf der Rückseite Inschrift in
Gold auf rotem Grund, von Lorbeerzweigen umgeben: »Kenner
Verehrer und Beförderer der Künste und Wissenschaften.« Das
zweite Medaillon mit goldradiertem bekrönten Wappen auf
rotem Grund. Auf der Rückseite Inschrift in Gold auf rotem Grund,
umgeben von einem Eichenkranz; »Prosper« I. des H. R. R. Fürst.
Erbschazmeister u. Regierer des Ilochadelichen Hauses Sinzen
dorf. Die Medaillons von geritzter Wellenbandborte umgeben.
Zwischen den beiden Medaillons ein mit Diamant geritztes Lob-
gedicht^ auf den Genannten. Am oberen Rande des Bechers mit
dem Diamanten geritzte Festons. Auf dem Boden des Medaillons
innen eine Frauengestalt, welche ein nacktes Kind bekleidet und
einem Knaben ein Brot schenkt, in Gold radiert, auf rotem Grund;
' Der Tag, der Prospers Namen trägt, Körnt abcrmal herwieder!
Welch’ Freude dies in Uns erregt, Sagt Ihm durch frohe I.ieder!
Nicht so ziert Ihn Stern und Orden, Als das Herz, so in Ihm wohnt;
Freunde! Er ist Fürst geworden, Weil Franz das Verdienst belohnt.
Große ehren Ihn, wie Kleine, Wie der Fürst, so auch das Land;
Jedes Herz schlägt für das Seine, Segnen mus Ihn jeder Stand.
Die Beamten und die Bauern, Väter, Jungen, Weib und Kind,
Wittwe, Wais’ und Greis bedauern, das zu schwach Ihr’ Opfer sind.
Er vereint in sich die Gaben, Die manch’ Andrer einzeln hat;
Jede Tugend soll Er haben. Ist des Höchsten Will’ und Rath.
Prosper hat, und ehrt Talente; Nährt den P'leis, und lohnt Genie;
Ohne Wucher mehrt Prozente Einsicht und Ökonomie.
Segen über Unsern Vater! Über unsern besten Herrn!
Alles Lieb’ und Gute thut Er, Alles Böse hält Er fern.
Ein Halbhundert schon erreichte Seine schöne Lebesbahn,
Wenn Gott unser Flehn erweichte, Reieht Er an Mathus’lem an.