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Volltext: Ausstellung von Gläsern des Klassizismus, der Empire- und Biedermeierzeit

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76 SINZENDORF-BECHER. (Abb. 7.) 
Der walzenförmige Becher hat oben und unten eingekittete 
Glasreifen. Unten goldradiertes Kettenmuster auf rotem Grund 
zwischen zwei tauartigen Einfassungsstreifen, oben Inschrift: 
»Auf das hoche und erfreuliche Namensfest Prospers Reichs 
fürsten von Sinzendorf Durchlaucht 1806« zwischen tauartigen 
Streifen in Gold auf rotem Grund. In die Wandung eingelassen 
ovales Medaillon mit goldradierter Darstellung der Minerva, 
sitzend, mit ihren Emblemen. Auf der Rückseite Inschrift in 
Gold auf rotem Grund, von Lorbeerzweigen umgeben: »Kenner 
Verehrer und Beförderer der Künste und Wissenschaften.« Das 
zweite Medaillon mit goldradiertem bekrönten Wappen auf 
rotem Grund. Auf der Rückseite Inschrift in Gold auf rotem Grund, 
umgeben von einem Eichenkranz; »Prosper« I. des H. R. R. Fürst. 
Erbschazmeister u. Regierer des Ilochadelichen Hauses Sinzen 
dorf. Die Medaillons von geritzter Wellenbandborte umgeben. 
Zwischen den beiden Medaillons ein mit Diamant geritztes Lob- 
gedicht^ auf den Genannten. Am oberen Rande des Bechers mit 
dem Diamanten geritzte Festons. Auf dem Boden des Medaillons 
innen eine Frauengestalt, welche ein nacktes Kind bekleidet und 
einem Knaben ein Brot schenkt, in Gold radiert, auf rotem Grund; 
' Der Tag, der Prospers Namen trägt, Körnt abcrmal herwieder! 
Welch’ Freude dies in Uns erregt, Sagt Ihm durch frohe I.ieder! 
Nicht so ziert Ihn Stern und Orden, Als das Herz, so in Ihm wohnt; 
Freunde! Er ist Fürst geworden, Weil Franz das Verdienst belohnt. 
Große ehren Ihn, wie Kleine, Wie der Fürst, so auch das Land; 
Jedes Herz schlägt für das Seine, Segnen mus Ihn jeder Stand. 
Die Beamten und die Bauern, Väter, Jungen, Weib und Kind, 
Wittwe, Wais’ und Greis bedauern, das zu schwach Ihr’ Opfer sind. 
Er vereint in sich die Gaben, Die manch’ Andrer einzeln hat; 
Jede Tugend soll Er haben. Ist des Höchsten Will’ und Rath. 
Prosper hat, und ehrt Talente; Nährt den P'leis, und lohnt Genie; 
Ohne Wucher mehrt Prozente Einsicht und Ökonomie. 
Segen über Unsern Vater! Über unsern besten Herrn! 
Alles Lieb’ und Gute thut Er, Alles Böse hält Er fern. 
Ein Halbhundert schon erreichte Seine schöne Lebesbahn, 
Wenn Gott unser Flehn erweichte, Reieht Er an Mathus’lem an.
	        
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