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alle die auseinanderstrebenden Stämme fest zusammengehalten
habe, findet Bundesgenossen in einem Domherrn vom Rhein, in
einem Reichshofrath, in einem Reichsritter, vor Allem aber in dem
Senator einer freien Stadt, auch dieser grossdeutsch, kaiserlich
und conservativ, aber dabei durchaus praktisch-verständig, beson
ders davor warnend, dass man nicht etwa alles Alte, längst Erstor
bene wieder gewaltsam herzustellen versuche: „Doch soll vor
Einem Deutschland sich besonders hüten“, sagt er, „dass es nicht
verwechselt die gute alte Zeit mit der Ausartung, die späterhin
gefolgt; dass es mit den alten Formen nicht den alten Schlen
drian der kläglichsten Erstorbenheit ergreife; dass es nicht das
erwachte Leben wieder versteinern und verholzen lasse in der
vorigen liederlichen Erbärmlichkeit. . . . Durch den neuen grünen
Saft, der im Volke steigt, soll man die Formen wieder beleben,
dass sie erneut dastehen. . . Darum wird das rechte Alter ewig
auch die rechte Jugend sein, während das Ueberlebte mit dem
Kindischen zusammenfällt.“ Und der Fürst, aus voller Seele dem
beistimmend, schliesst versöhnend ab: „Dem ist also, und so
wird es geschehen, weil Deutschland in seiner Geschichte ein
neues Weltjahr begonnen hat und Niemand dem einbrechenden
Frühling wehren mag, dass er komme und das schlafende Leben
in der Erde wecke. So ist es geordnet durch die Vorsicht des
Geistes, der die Welt regiert, dass die teutschen Völkerschaften,
sofern sie einander entfremdet sein mögen, nicht lassen können
von einander.“
Görres hat diese Dyperi nicht nach dem Leben zeichnen
können, er war nicht in Wien und kannte von denen, die da am
Werke waren, die meisten nur vom Hörensagen. Wenn er drum
in dem Fürsten, wie es wahrscheinlich ist, den Fürsten Metter
nich darstellen wollte, so hat seine Zeichnung wohl nicht einen
einzigen Zug mit dem Urbild gemein. Aber es lassen sich schon
Personen finden, die diesen Dypen entsprechen. Dieser Fürst, es
ist der Reichsfreiherr v. Stein, nur dass er freilich nicht so mild
versöhnlich, sondern im Gegentheile leidenschaftlich zufahrend, ja
mitunter auch rauh und hart war. Preussische Generale von der
Gesinnung, wie sie Görres dem seinigen zuschreibt, gab es in
Wien nicht wenige — wir denken etwa an Leopold Heinrich v.
Boyen oder an Karl Wilhelm Georg v. Grolmann, der im März
1815 von Wien aus als General-Quartiermeister zur Armee Blücher’s