MAK
Seite 338. 
3nternationale SammIer-2eitung. 
Hummer 21. 
nr. nik. 
159. Desgleichen: Brustbild eines jungen IDädchens, bez. 
J. Bodemer S., Ende 18. Jahrh. . . . . 1.200 
160. Clfenbeinminiatur: junge Dame mit Perlschmuck, bez. 
De Bassi pinxit 1795 640 
165. lleun JTliniaturen in gemeinschaftlicher Rahmung, Genre 
szenen und mythologische Szenen 1.770 
164. miniaturportat Kaiser Karl V., 16. Jahrh., Prcmenienz: 
JTlagniac-Kollektion .... .... 750 
Arbeiten in Ceder. 
167. Italienischer Hostienbüchsenbehälter, Holz mit £eder- 
überzug, 6. Jahrh. (Österr. ITluseum) ... 37o 
170. Füllung in Hochrelief getrieben: fast freirunde Sigur 
einer Psyche mit Schmetterling 510 
174. Buch in lederband, dunkelgrüner Cederband mit gold 
gepreßtem Rankenornament 800 
175. Türkischer Koran, 16.—17. lahrli. mit 575 Textseiten, 
federeinband in Goldpressung .... 1.200 
Glasscheiben. 
178. Glasscheibe in Bleifassung, farbig gemalt, Schweiz, 
Bnde 16. Jahrh. ... . . .. 700 
180. farbige Wappenscheibe mit drei familienroappen, 
Schroeiz, 16. Jahrh. ... 1.500 
181. Grofje Hochzeitscheibe mit zroei fl lianzroappen und 
Bileam auf dem Esel und der Engel . . . 860 
182. Glasgemälde mit allegorischen figuren, Schroeiz, 1600 910 
Arbeiten in Holz. 
185. Große figur eines Heiligen, Tirol, Anfang 16. Jahrh. . 2.410 
186. Spielbrett aus Ebenholz mit (Elfenbein-Intarsien. Deckel 
in Schildplatt reliefiert, um 1700 800 
190. Kleine Statuette des hl. lTikolaus uon Bari und Bettler, 
deutsch, Anfang 16. Jahrh . . 500 
Hl, lltodell einer Schneidelade aus Palisanderholz, um 
1700, deutsch . . 460 
nr. mk 
195. JTlaserholzbecher mit oergoldeter Kupfermontierung, 
deutsch. Anfang 16. Jahrh. 700 
198. Bildtafel aus Cindenholz. Hochrelief mit Apostel Cnfcas, 
deutsch, Bnde 16. Jahrh 2.600 
200. Bilderrahmen aus Buchsholz mit Kupferstich oon Dürer: 
ITlaria, das Kind nährend 1.450 
206. figur aus iindenholz: Bacchus. Illodell uon lllatthias 
Braun, Prag, erste Hälfte 18. Jahrh. ...... 4.600 
Arbeiten in Elfenbein, Horn, Perlmutter, Wachs, Stein. 
210. (Elfenbeinreliefplatte oon einem Dyptichon: hl. ITlaria, 
Katharina und UJargaretha, französisch ... 775 
211. Elfenbein-Dyptichon: ITiaria Verkündigung und Kruzifix 
mit UJariä und Johannes, westfälisch, 14. Jahrh. . 4.500 
214. Astronomische Uhr aus Solenhofener Stein, mit ITlonafen, 
Tagen, Stunden, Sign. £. S., 17. Jahrh. . 2.100 
220. Wachsbüste, 18. lahrh , Porträt eines bartlosen, jungen 
ITlannes 2.500 
221. fünf Reliefp ättchen aus Perlmutter in gemeinschaft 
lichem (Etui, 15. 16. Jahrh. . . 1.400 
251 252. Zroei Steinbockbecher mit hochrelifierter Skulptur, 
17. Jahrh. 400 
Textilarbeiten. 
258 259. Zroei Wandbehänge, petit point gestickt, Kompo 
sition in der Art der £ambert-Suaoins, niederländisch, 
17. Jahrh 1.250 
240. Grolle Altardecke, meines £einen mit roeißblauer Sfil- 
stichstickerei, Tirol, Anfang 16. Jahrh 200 
248. (Ein Paar Bischofshandschuhe aus blauer Seide, auf 
dem Handrücken IHS. 17. Jahrh 100 
258 Stickmustertuch mit farbiger Seidenstickerei, deutsch, 
datiert 1737 . 115 
265 -267. Zroei roeiße £einroariddeckchen und Battist- 
behang, reich gestickt 105 
(fortsetjung folgt.) 
Der erste Buchdrucker Wiens. 
Oie „Wiener Abendpost“ brachte oor einigen Tagen folgende 
llotiz: „Herr Dr. K. Schiffmann in £inz schreibt uns: Bekanntlich 
sind die ältesten nachweisbaren Wiener Preßerzeugnisse fünf Drucke 
aus dem Jahre 1482, die sämtlich oon einem Drucker stammen, 
der nur oorübergehend, als roandernder Kleister, hier gearbeitet 
hat. Sein Harne und seine Herkunft roaren bisher unbekannt. 
Einer uon den fünf Drucken ist die Rochus-£egende (ausdrücklich 
als Übersetjung bezeichnet) mit dem angeblich ältesten uns be 
kannten Wiener Holzschnitte. ln der £inzer Studien-Bibliofhek 
hat sich nun eine bisher unbekannte lateinische Rochus-£egende 
mit dem gleichen Holzschnitte gefunden, der den Wiener Druck 
schmückt. Der £inzer Rochus stammt mit den drei anderen Drucken, 
mit denen er seit alter Zeit zusammengebunden ist, aus der 
Druckerei des Konrad Zeninger in llürnberg. (Einer ist 1475 
(Original 1455) und einer 1481 gedruckt. Rochus- und L'eopold- 
£egende fragen kein Impressum. 
Aus diesen Feststellungen ergibt sich, dafj der erste Wiener 
Buchdrucker entweder selbst aus Dürnberg gekommen mar und 
oon dort den Holzschnitt mitgebracht hatte oder daß er mit Zeninger 
in einer Verbindung stand, die es ihm gestattete, sich die Platte 
aus IJürnberg kommen zu lassen. Sehr wahrscheinlich oerhält 
sich die Sache so, daß man in Wien oor 1482 einzelnes bei Zeninger 
hatte drucken lassen, worauf die £eopold-£egende hinroeist, und 
dadurch ein jüngerer Buchdrucker sich oeranlaßt fand, non Dürn 
berg nach Wien zu wandern, um dort sein Glück selbständig zu 
oersuchen. Damit kommt zum ersten lllale £icht in die Anfänge 
der Buchdruckerkunst in Wien.“ 
Zu dieser Dotiz macht uns Herr Dr. Jgn, Schwarz, der sich 
mit der Geschichte des ersten Wiener Buchdruckes befafjt und eine 
einschlägige Arbeit unter der Feder hat, folgende iTtitteilung: 
„Die Entdeckung des Herrn Dr. Schiffmann ist insofern inter 
essant, als sie dem Titelholzschnitt der Wiener Rochus-£egende oom 
Jahre 1482 den Uimbus eines autochthonen Wiener Erzeugnisses 
zu nehmen scheint. Ich sage scheint, weil ich es noch immer nicht 
für ausgemacht halte, dafj die oon Dr. Schiffmann entdeckte la 
teinische Ausgabe der fegende das Original ist, nach dem die 
Wiener Übersetzung gemacht wurde, um so eher, als auch eine in 
Dürnberg 1484 gedruckte, deutsche Ausgabe bekannt ist, die doch 
sicher auf die Wiener Vorlage oom Jahre 1482 zurückgeht. Ist die 
in £inz aufgefundene lateinische Ausgabe wirklich ein Druck Don 
Zeninger in Dürnberg und handelt es sich bei dem Holzschnitt 
nicht etwa um einen Dachschnitt, dann haben wir hier eben das 
nicht seltene Beispiel der Wanderung oon Holzstöcken oon Offizin 
zu Offizin oor uns. Die Schlußfolgerung, die Herr Dr. Schiffmann 
aus dem fluftauchen der lateinischen Ausgabe zieht, ist ganz un 
begründet. Ebenso unrichtig ist die Zuweisung eines der Zeninger 
drucke in das Jahr 1475 („Original 1455“). Es handelt sich hier 
um das Büchlein ,.De fine mundi“ oon Vincentius Ferrerius 
(Cop. li 2475), das in der Schlußschrift die Jahreszahl 1455, als 
das Jahr der Heiligsprechung des Vincentius trägt. Die Drucker 
tätigkeif Zeningers hat nicht oor 1479 begonnen.“ 
Wien, 24. Dooember. Dr. Jgn. Schwarz.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.