schon sehr früh Glasöfen entstanden zur Herstellung jener
Glaswürfel, aus denen die Mosaiken zusammengefügt werden.
Damit wurden vom VII. Jahrhundert an die Kathedralen von
Grado, Torcello, Murano, hierauf zwischen dem IX. und X.
Jahrhundert die ersten Kirchen des Zentrums von Rialto:
S. Teodoro, S. Margherita, S. Angelo, S. Nicolo di Lido,
S. Giacomo di Rialto versehen. Zu dem Zeitpunkt, in dem man
auch begann S. Marco auszuschmücken - von den Dogen
Partecipazi 832 gegründet, restauriert und verschönert von
Pietro Orseolo im X. Jahrhundert - war die Industrie gewiss
schon entwickelt, obgleich es den Anschein hat, dass die
ersten Fachleute von Ravenna eingewandert sind und mit
Byzanz in Verbindung standen. Im VIII. Jahrhundert hat der
Kaiser von Konstantinopel Leo, der Isaurier, Künstler und
Material für die Ausschmückung von S. Zaccaria nach Vene
dig geschickt, wie sie auch später der Orseolo für San Marco
von Byzanz angefordert hat. Wir kennen auch aus einer Urkun
de von 1153 den Namen eines griechischen Mosaikkünstlers:
Marco Indriomeni. Obwohl die Kunst des Mosaiks nicht den
entscheidenden und natürlichsten Koeffizienten in der Glas
produktion des mittelalterlichen Venedig dar stellt, bleibt die
Tatsache, dass man um die Neige des XI. Jahrhunderts die
ersten sicheren Zeugnisse dieser kunstgewerblichen Tätigkeit
findet. Wir erinnern uns des ersten Phiolenherstellers Petrus
Phiolarius, Meister der Phiolen, Vasen und Flaschen, der um
1090 gelebt hat. Andere Phiolenhersteller werden im «Liber
plegiorum Comunis » im Jahre 1223 erwähnt. Dieser Epoche
wird von einigen auch jene kleine Henkelvase zugeschrieben
aus dunklem grünlichen Glas, die am Rio dei Vetrai in Mu
rano ausgegraben worden ist. Es ist von besonderem Inter
esse, dass seine Form auf ähnliche Typen wie sie in den
Mosaiken von San Marco dargestellt sind, hinweist. Im XIII.
Jahrhundert ist die Kunst bereits in einer eigenen Zunft
zusammengefasst, deren Satzung oder « Mariegola » das Da-