kfistall geschnitten haben. Es verfiel aber das leichte, mit der
Diamantspitze verfertigte Dekor, eine typisch venezianische
Erfindung, die gleichsam aus Rivalität zu den Spitzen von
Burano entstand. Ein Teil der Produktion des XVIII. Jahr
hunderts ist noch dem üblichen Repertoire gewidmet, so
dass sich dieses Jahrhundert der Schaffenslust von tausend
grossen und kleinen, sowie leichten und anmutigen Erfindun
gen bedienen kann: angefangen bei den bunten mit Ästchen
und Früchten verzierten Tischservicen bis zu den erossen,
komplizierten vielarmigen Leuchtern mit Schalen und einge
rollten polychromen Blättern auf abgesetzten Scheiben. Auf
dem spezifischen Gebiet des Leuchters, der in der zweiten
Hälfte des Jahrhunderts die bisher üblichen Typen aus ge
schnitztem Holz oder Metall ersetzte, war es gerade Briati -
wie aus den jüngsten Studien hervorgeht, - dem die ersten
gelungenen Versuche zu danken sind. Die Form des Leuchters
im XVIII. Jahrhundert verfolgt ursprünglich die charakte
ristische Struktur « a pagoda », die in mancher Weise an den
orientalischen Geschmack erinnert; es verbreitet sich dann
der Typus « a colonna », bei dem sich von einem vertikalen
Verbindungsglied aus die einzelnen Arme verteilen. Das für
die Herstellung dieser Typen verwendete Glas ist im allge
meinen transparent, aber auch oft polychrom und in den
schönsten Exemplaren belebt von Blumengirlanden, Gehän
gen und verschiedenen Verzierungen in wunderbaren Farben.
Für die Ausstattung der venezianer Häuser im grossen Jahr
hundert wird häufig der Glasleuchter verwendet. Es kommt
auch der Gebrauch des Tischschmuckes auf, oft monumental
in der Form von Miniaturgärten mit Balustraden, Statuen und
Brunnen: ein wegen seiner Proportionen und seines Reich
tums hervorragendes Exemplar ist jenes aus dem Palazzo Mo-
rosini a S. Stefano, das jetzt im Museo Vetrario aufbewahrt
wird. Für Tischservice stellt man die verschiedendsten Typen
her, glatte oder nach böhmischer Art facettierte, Kelche,