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japanischen Kunstlebens entsprechend, schon ihrer Technik wegen, 
als im westlichen Stil gemalt voistellen. Außerdem wissen wir auch, 
daß die Hakujitsu Kai, die 1924 gegründete Künstlergruppe bei der 
Munakata bald ausstellte, ganz der westlichen Kunst ergeben war. 
Der Holzschnitt setzt im Schaffen des Künstlers erst mit dem 
Jahr 1928 ein, als er mit Unichi Hiratsuka (geb. 1895) in Berührung 
kommt. Dieser bedeutende Künstler kam in Matsue zur Welt und 
wurde auch dort erzogen, in jenem Ort, wo Lafcadio Hearn zu 
Ruhm gelangte. Seine Kunst hat ein Doppelgesicht: einerseits ver 
sucht er in seinen Farbholzschnitten das Landschaftsbild im Stil 
des UUyoe mit europäischen Zügen, vor allem mit dem Raum 
empfinden und den Stimmungswerten des Westens zu verschmelzen, 
andererseits schafft er reine Schwarzweiß-Blätter figürlicher Art, die 
mit ihren kraftvollen Kontrasten und mit ihrer breiten, fast derben 
Linienführung für den um zehn Jahre jüngeren Munakata eine 
entscheidende Anregung bedeutet zu haben scheinen. Hiratsuka ist 
ein begeisterter Graphiker und zugleich auch ein großer Lehrer. 
1927 erschien sein Buch „Technik des Bilddruckes“ und 1931 wurde 
er Leiter der „Picture Printing Section“ an der Kokuga Kai. Das 
„Department of Picture Printing“ an der Kunstakademie in Tokyo 
berief 1935 Hiratsuka als Professor für Holzschnitt und 1941 gab 
Meister ein zweites Buch „Hingabe an den Bilddruck“ heraus. 
Ub von einem Schülerverhältnis Munakatas zu Hiratsuka gesprochen 
werden kann läßt sich schwer beurteilen, aber daß das Zusammen- 
treffen der beiden Künstler für Munakatas Wendung zum Holzschnitt 
und wohl auch in einem gewissen Maß für seinen Stil bestimmend 
war, ist sicher. 
Schon 1930 stellt er bei einer Ausstellung der erst 1929 gegründeten 
Kokuga Kai (National Painting Society) in Tokyo vier Holzschnitte 
aus. Noch fuhrt er auch die Ölmalerei weiter, aber bald tritt sie 
gegen sein graphisches Schaffen zurück, über das er fast jährlich 
r.. ringen Rechenschaft gibt. Der Holzschnitt wird so wichtig 
für sein Leben, daß Munakata 1952 selbst eine „Japanische Akademie 
welSf begründet und leitet; in dem Jahr, 
hS ü “^i “i"" „Zweiten Internatiomlen 
Anerk Lugano den Abschnitt seiner weltweiten 
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f "P^^"l^\Werk Munakatas, soweit es in der gegenwärtigen 
Phasen 3 !• -L-jgt deutlich verschiedene Intwicklungs- 
natürlL nicrr*' Wendepunkt um 1953. Dies ist 
natürlich nicht so zu verstehen, als zerfiele es in scharf getrennte 
^ehr" verCdSf' "'f Übergänge fließend, einmal Erf ungenes 
kehrt verwandelt und neu gedeutet wieder, und der starke 
Persönlichkeitsgehalt bind t alle An 
lenen Kunstkm, d.e sich damit „f.iadm geben, eine einmal
	        
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