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Volltext: Der Gösser Ornat im k. k. österr. Museum für Kunst und Industrie

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1874, Seite 17ff.) eine Umrißzeichnung der Kasel im heutigen Zustande und 
eine kurze Beschreibung gegeben*; auch ließ er ebenda eine Farbentafel mit 
Teildarstellungen der Kasel folgen, doch ist diese Tafel wohl sehr unzulänglich. 
Kaplan Josef Theußl hat dann in seinem ausführlichen und verdienst 
vollen Aufsatze über „Die Äbtissinnen zu Göß“ (Gaben des Katholischen 
Preß Vereins in der Diözese Seckau für das Jahr 1897, Graz) zum Teile auf 
Grund der Mitteilungen Finsters, eine Würdigung der Arbeiten versucht, hat 
sich aber verleiten lassen, um einige Jahrhunderte falsch zu datieren, und 
hatte wohl auch kaum Gelegenheit, sich in die eigentlichen kunstgeschicht 
lichen Probleme näher einzulassen**. 
Rohault de Fleury bringt in seinem großen Werke „La Messe“ eine 
Abbildung der Kasel und Josef Braun S. J. bespricht in seinem großen 
Werke über die „Liturgische Gewandung“ (Freiburg i. B. 1907) den Ornat 
an mehreren Stellen; auch Otto von Falke erwähnt ihn in der „Illustrierten 
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Antependium des Gößer Ornats, Gesamtansicht 
Geschichte des Kunstgewerbes“ (Berlin, Oldenburg***); auch haben wir ihn 
selbst bereits in einem größeren Werk über „Die künstlerische Entwicklung 
der europäischen Weberei und Stickerei“ (Wien, 1904) in weiterem Zu 
sammenhänge erwähnt. 
Der Ornat ist also keineswegs unbekannt geblieben und wurde auch 
überall für sehr wichtig erklärt; gleichwohl kann man sagen, daß die Beur 
teilung bisher zum Teile ganz unrichtig war und daß sehr wichtige Eigen 
tümlichkeiten mindestens übersehen wurden; es hängt dies wohl damit 
zusammen, daß die meisten Forscher nicht Gelegenheit hatten, das Werk 
in dem heute etwas weltentlegenen Ort und in dem beschränkten Turm 
zimmer eingehender zu besichtigen. 
Auch wir sind uns bewußt, durchaus nichts Abschließendes bieten zu 
können; denn es ergeben sich immer neue Fragen, je mehr man die Werke 
* Dabei auch Umrißzeichnung der später zu erwähnenden Stolen. 
** Für den rein geschichtlichen Teil lag unter anderm die sorgfältige Arbeit P.Jakob Wichners „Geschichte 
des Nonnenklosters Göß ... (Studien und Mitteilungen aus dem Benediktiner- und Zisterzienserorden 1892) vor. 
*** Gegenwärtig im Erscheinen begriffen. 
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