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Volltext: Neubauten und Concurrenzen in Österreich und Ungarn, 1. Jahrgang 1895

Seite 58. 
Neubauten und Concurrenzen in Oesterreich und Ungarn. 
Nr. 5. 
drückt, die in das Riegelloch des Fussbodens beim Anrücken der 
Thür fällt. Der Schnappriegel /, der .mit seinem Schafte h seitlich 
Vorstand, schiebt sich dabei soweit über die Rolle g, bis er seitlich 
nicht mehr vorsteht und beim Aufdrücken der Thür wieder durch die 
sich hebende Rolle (nicht durch eine Feder) herausgeschoben wird, 
während beim Schliessen auch des zweiten Flügels dieser sich gegen 
das Ende h des Riegelschaftes legt und so den ersten Flügel festhält. 
Waschtisch mit beim Oeffnen des Deckels selbstthätig heraus 
tretendem Wasserbehälter. W. F. 
Phinney in Standish, Maine und 
H. H. Whitney in Centreville, Idaho, 
V. St. A. Der Wasserbehälter wird 
von Stützen g getragen, die in den 
Schlitzen m an festen Siften n ge 
führt werden. Die Stützen g stehen 
durch Hebel d mit dem Gehäuse 
und durch Hebel / mit' dem Deckel 
des Waschtisches so in Verbindung, 
dass durch das Oeffnen des Deckels 
der Wasserbehälter gehoben wird. 
Er braucht dann nur um die Stifte i 
gekippt zu werden, um seinen Inhalt 
an Wasser in das Waschbecken 'ab- 
zugeben. 
Einseitig freitragende Treppe 
mit eingebetteter Verankerung. G. A. 
L. Schultz in Berlin. Die einzelnen 
Stufen einer ein 
seitig freitragenden 
Treppe mit einge 
betteter Veran 
kerung greifen haken 
förmig ineinander und 
werden durch ein 
zelne, mittelst Keile/ 
oder Muttern ver 
bundene Anker e zu 
sammengehalten. 
Apparat zum perspectivischen Zeichnen. Ludovic Picard in 
Paris. Durch drei mit Eintheilung versehene, gelenkig verbundene 
und gegen einander vermittelst Schlitzführung 
verschiebbare Schienen A, B und C werden 
Neigung und Länge der einzelnen Umriss 
linien festgestellt. Ein Loth P dient zur 
Senkrechtstellung des Mittelstabes. 
c windschief ausgeblattet und 
schnitten b versehen. Letztere dienen zur Aufnahme der Tinte. 
Blockschriftschreibfeder. 
Carl Sch'öpff in Frankfurt 
am Main. Ein vierkantiger 
Block a ist am oberen Ende 
einem oder mehreren Kreuz* 
Geruchverschluss für Hausentwässerungen der Armaturen- und 
Maschinenfabrik vormals J. A. Hilpert in Nürnberg. Die bis jetzt 
gebräuchlichen Syfons, welche bei Hausentwässerungen zur Verwenduno- 
kommen, haben 
allgemein den 
grossen Nach 
theil, dass die 
selben in Folge 
der Geschwindig 
keit der von den 
oberen Stock 
werken aus her 
abstürzenden 
Wassermengen 
durch die Abfall 
leitung selbst leer 
gesaugt werden, 
so dass dadurch 
der Syfon seinen 
Zweck nicht mehr 
erfüllt und eine 
Ausströmung 
der ungemein 
schädlich wirken 
den Canalgase un 
vermeidlich ist. 
Dieser Uebelstand 
tritt aber noch 
um so mehr zu 
Tage, sobald 
die Wohnungen, 
wie dieses z. B. 
während des Sommers oft der Fall ist, durch die Abwesenheit der 
Bewohner wochen- ja monatelang geschlossen, oder vielleicht auf 
längere Dauer unvermiethet bleiben, denn dadurch, dass der Syfon 
keinen Zufluss mehr hat, welcher eigentlich den Geruchverschluss 
bilden soll, tritt der bereits oben erwähnte Uebelstand ein. Ferner 
haben diese Syfons noch den weiteren Nachtheil, dass aller in den 
Küchenausguss mit entleerte Sand etc. 
durch den Syfon fortgeschwemmt 
wird und deshalb zu den häufigen 
Versandungen und Verstopfungen der 
Haus- und Hauptcanäle, welche That- 
sachen sich nur zu oft wiederholen, 
Anlass gibt. Derartige Reinigungen 
oder Reparaturen sind aber ebenso 
unangenehm als kostspielig. Um all 
diesen oft bedenklich werdenden 
L ebelständen zu begegnen, dient dieser 
Geruchverschluss. Auf Grund erprobter 
und praktischer Versuche birgt der- Fig- 2. Seitenansicht im Schnitt, 
selbe alle Vortheile in sich, die an einen solchen gestellt werden 
können; derselbe kann sich 1) niemals entleeren, denn er füllt sich 
durch die Entlüftungs-Oeflhung a mittelst des von den oberen Stock 
werken herabfliessenden Wassers selbstthätig bis zu einem gewissen 
Niveau, so dass ein Ausfüllen desselben vollständig in Wegfall kommt 
und eine Ausströmmung der Canalgase unmöglich erscheint. 2) Ist in 
dem Kasten b ein Schlammfänger e angebracht, der alle festen Be- 
standtheile, wie: Sand, Kaffeesatz, Theeblätter etc., hauptsächlich aber 
Hadernfasern zurückhält, sowie alle fettigen Substanzen zwischen den 
beiden als Abschluss dienenden Wänden d und e an der Oberfläche 
des Wasserspiegels stehen bleiben. 3) Ist die Reinigung des Ge 
ruchverschluss eine weit bequemere, da nach Lösen der Schrauben 
das Abnehmen des Deckels f der Schlammfänger c mittelst des daran 
befindlichen Henkels von jedem Miethbewohner leicht herausgenommen 
und gereinigt werden kann. 4) Wird der Geruchverschluss in den 
Fussboden, bezw. in die Zwischendecke eingebaut und ist derselbe in 
Folge dessen auch vor Einfrieren geschützt, sowie auch gleichzeitig 
das lästige Tropfen der Putzschrauben der bisherigen Syfons aufge 
hoben und das unschöne Aussehen desselben vermieden wird. 
5) Ist der Kasten b mit dem Verbindungsrohr g aus Eisen in einem 
Stück gegossen, so dass auch in diesem Falle eine Undichtheit nie 
stattfinden kann. 
LITER 
Die Elektricität und ihre Anwendungen. Ein Lehr- und Lesebuch von 
Dr. L. Graetz, Professor a. d. Universität München. Mit 377 Ab 
bildungen. Fünfte vermehrte Auflage. Stuttgart. Verlag von 
y. Engelhorn, 1895. Preis 7 Mk. 
Mit jedem Jahre wird die Rolle, welche die Elektricität beim 
inneren Ausbau unserer Hochbauten spielt, eine grössere. Die elek 
trische Beleuchtung im Innern der Häuser hat, speciell was die Ge 
schäfts- und Bureaulocalitäten betrifft, längst aufgehört, Luxussache zu 
sein. Haustelegraphen findet man bereits in jedem besser ausgestatteten 
Hause, Haustelephone in vielen grösseren Etablissements und neuer 
dings zeigen, die elektrisch betriebenen Aufzüge und Ventilations 
anlagen eine steigende Verbreitung. Aber nicht, bloss die Frage der 
Verwendung des elektrischen Stromes tritt an den Baumeister heran, 
sondern auch die der Erzeugung. Accumulatorenanlagen, bei grossem 
Strombedarfe in einzelnen Gebäuden oder Gebäudegruppen, kleine 
ATU R. 
mit Dampf- oder Gasmotoren betriebene Centralanlagen müssen mit 
allen zugehörigen Maschinen und Leitungen in die Häuser eingebaut 
werden. Bisher ist der elektrische Theil der Einrichtung unserer 
Hochbauten fast ganz allein dem Installateur überlassen geblieben. 
Soweit es sich um kleine Installationen in bestehenden Gebäuden 
handelt, mit Recht. Anders ist dies bei Neubauten, bei welchen das 
ganze Netz der elektrischen.Leitungen, sowie eventuelle Accumulatoren- 
oder andere Centralanlagen, elektrische Aufzüge und Ventilationen 
gleichzeitig mit dem Neubau projectirt und ausgeführt werden sollen. 
Wenn sich in einem solchen Falle der Architekt und der Baumeister 
blind auf den Installatetir , verlassen müssen, dann werden sie auch oft 
genug verlassen sein. All diese Anlagen lassen sich bei nahezu gleicher 
Güte und Verlässlichkeit zu sehr verschiedenem Preise und bei gleichem 
Preise mit sehr verschiedener Wirkung und Verlässlichkeit hersteilen. 
Sache des Architekten und Baumeisters ist es, jene Anlage zu wählen,
	        
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