Die Baustelle bildet nahezu ein Quadrat von 63 Meter Seitenlange. Ein
Gebäude von solchen Dimensionen war aber für die Administrationsbedürfnisse des
Lloyd nicht erforderlich, weshalb die gegen die Sanitä gelegene Seite als Zinshaus
von dem eigentlichen Administrationshause gesondert wurde. Das Zinshaus selbst ist
wieder in zwei symmetrische Hälften getrennt.
Die der Administration gewidmete Gebäudehälfte hat den Haupteingang,
während die eigentlich für die Benützung bestimmten Eingänge an der Riva und der
Via del orologio situirt sind. Sie sind durch eine Säulenhalle mit einander verbunden,
von welcher aus die Zugänge und Stiegen zu allen Theilen des Gebäudes führen.
Das ursprünglich für vier Stockwerke projectirte Gebäude hat in der Ausfüh
rung wegen besserer Ausbildung der Hauptgeschosse nur drei Stockwerke mit einem
Mezzanin erhalten. Im Erdgeschosse gegen die Riva zu sind die Bureaux für die
Spedition und das Ankunftsbureau eingerichtet, während die übrigen Theile desselben
als Geschäftslocalitäten dienen. Der ganze Mezzanin der nördlichen Gebäudehälfte
ist von den Bureaux in Anspruch genommen; der erste Stock enthält in der Mitte der
Hauptfa^ade den durch zwei Stockwerke gehenden Fest- und Sitzungssaal, daneben
die Empfangs- und Sitzungssäle des Verwaltungsrathes und die Bureaux der Direc-
toren. Der zweite Stock enthält durchaus Wohnungen.
Da die meisten der geforderten Localitäten Nutzräume sind, so haben nur
wenige Räume eine bevorzugte architektonische Behandlung erfahren. Hiezu gehört
vor Allem das Hauptvestibule, eine symmetrische dreiarmige Anlage, ferner der Fest
saal und die angrenzenden Säle des Verwaltungsrathes, endlich die Durchfahrtshalle,
welche den Hof in zwei Theile schneidet und als ein wirkungsvoller Säulenbau be
trachtet werden muss.
Von den vier Fa9aden sind die beiden gegen den grossen Platz und gegen die
Riva zu gewendeten als die weithin sichtbaren architektonisch ausgezeichnet. Ueber-
dies besitzt die Seefaqade, welche schon weit vom Meere aus sichtbar ist, einen Thurm
bau, der sich auf vorspringendem Risalite in der Mitte der bront bis zur Höhe von
40 Meter erhebt.
Mit Rücksicht auf die freie Lage des Gebäudes sind die Architekturformen
einfach, aber in kräftiger Gliederung gehalten. Das Erdgeschoss ist mit dem Mezzanin
durch eine einfache Rusticabekleidung zu einem Geschoss zusammengezogen und
entspricht dieser Gesammthöhe das grosse Vestibüle und die correspondirenden
Brunnennischen der Hauptfa^ade. Die Fenster des Hauptgeschosses treten durch
kräftige Profilirungen hervor, wogegen die kleineren Fenster des zweiten Stockwerkes
in mässiger Plastik gehalten sind. Das Bauwerk wird an allen vier Seiten durch ein
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