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Volltext: Heinrich Freiherr von Ferstel

ist, wenn in den letzten Jahren seines Lebens seine Gesundheit angegriffen wurde. 
Ferstel hat sich während seiner jüngsten Thätigkeit nur relativ wenig Pausen ge 
gönnt, er hat rastlos fort und fort gearbeitet, ich möchte sagen zur Besorgniss seiner 
Freunde und seiner Familie, die ihm angerathen haben zu verreisen und sich geistig 
und körperlich auszuruhen. Aber es liess ihm keine Ruhe, er arbeitete fort, und so 
blieb der Künstler geistig zwar kräftig, körperlich aber wurde er geschwächt. 
richten. Bekannter 
massen ist das Schot 
tenkloster eine gross 
artige Stiftung von 
Heinrich Jasomirgott 
und wurde dasselbe 
1683 von den anstür 
menden Türken hart 
bedrängt und verdankt 
seine Erhaltung nur der 
heldenmüthigen Aus 
dauer der Bürger 
Wiens und der Tapfer 
keit des Heeres. Die 
Ausführung des Hoch 
altars wurde dem Ar 
chitekten Ferstel 
übertragen, der Jahre 
hindurch Bewohner 
des Schottenstiftes war 
und dessen Söhne am 
Schotten - Gymnasium 
ihre Studien durchge 
macht haben. 
Ferstel hat mit diesem Hochaltar ein Meisterwerk der Renaissancekunst ge 
schaffen, an welchem alle Kunsttechniken, die in Oesterreich gegenwärtig zur neuen 
Blüthe gelangten, in Verwendung gekommen sind. Den Tag der Einweihung dieses 
*) Eine kleine Monographie dieses Altars erschien im Jahre 1883 im Selbstverläge des Schottenstiftes unter 
dem Titel: „Die Kirche unserer lieben Frau bei den Schotten in Wien und der neue Hochaltar, welcher zur dank 
baren Erinnerung an die vor 200 Jahren erfolgte Rettung Wiens am Feste Maria Namen 1883 eingeweiht wurde.“ 
Die letzten Ar 
beiten , mit welchen 
sich Ferstel beschäf 
tigt hat, waren die Ent 
würfe für den Eingang 
des Arlberg-Tunnels 
und den Hochaltar der 
Kirche zu „unserer lie 
ben Frau“ bei den 
Schotten in Wien. *) 
Nach dem Tode des 
letzten Prälaten des 
Schottenstiftes, des hu 
manen Priesters Hel- 
ferstorfer (f 1881), 
wurde von seinem 
Nachfolger der Be 
schluss gefasst, zur Er 
innerung an Helfer- 
storfer und zugleich 
zum Andenken an die 
Errettung aus der Tür- 
kennoth 1683 einen 
neuen Hochaltar zu er- 
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